Mittwoch, 23. Dezember 2009

Gedicht: Das Christkind

Foto: Thommy Weiss/pixelio.de

Robert Reinick, 1805 bis 1852, war ein deutscher Maler und Dichter.

Das Christkind
von Robert Reinick

Die Nacht vor dem Heiligen Abend,
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.

Und während sie schlafen und träumen,
wird es am Himmel klar,
und durch den Himmel fliegen
drei Engel wunderbar.

Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der Heilge Christ.
Es ist so fromm und freundlich,
wie keins auf Erden ist.

Und wie es durch den Himmel
still über die Häuser fliegt,
schaut es in jedes Bettchen,
wo nur ein Kindlein liegt.

Es freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen
das liebe Himmelskind.

Heut schlafen noch die Kinder
und sehen es nur im Traum.
Doch morgen tanzen und springen
sie um den Weihnachtsbaum.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Interview mit der "Weihnachtstante" Elke Bräunling und dem Nervzwerg




Fotos: Elke Bräunling Auch eine "Weihnachtstante" wie Elke Bräunling braucht eine Muse. In Elkes Fall scheint es sich dabei um den vorwitzigen Nervzwerg zu handeln, der uns im Interview ständig dazwischen quatschte - ein vorlauter kleiner Kerl mit einem gesunden Selbstbewusstsein...



Pressemitteilung auf Openpr.de hier
Pressemitteilung im Offenen Presseportal hier



Die Vita



Elke Bräunling, Jahrgang 1959, arbeitet in erster Linie als freie Autorin und engagierte Journalistin. Seit dem Studium (Geschichte, Geografie und Rechtswissenschaften) schreibt sie Songtexte und Geschichten für Klein und Groß. Mittlerweile stammen mehr als 60 Kinder- und Sachbüchern (sowie Romane unter ihrem „Alter Ego“).aus ihrer Feder. Ihr Engagement gilt besonders Kindern, die unter Schulängsten und Mobbing leiden, und der Musik.
Elke Bräunling ist für mich – auch – eine Weihnachtsautorin, weil sie sich mit ihren Arbeiten auf unterschiedliche und höchst kreative Weise mit dem Thema „Weihnachten“ auseinandersetzt.



Ein gutes Beispiel dafür ist ihr Geschichtenblog: http://elkeskindergeschichten.blog.de/ , auf dem beinahe täglich eine neue Weihnachtsgeschichte für Groß und Klein nachgelesen werden kann. Ideal für alle, die dringend Nachschub benötigen. Geschichten (und Musik) zum Download erhältlich in allen gängigen Downloadportalen sowie HIER: http://kinderlieder.soforthoeren.de/category.326.Elke-Braeunling--Paul-G-Walter.html



Auf die Frage, auf welches ihrer vielen Werke sie hier im Blog gerne hinweisen möchte, antwortete sie mir: "Ich nenne passend für die Zeit so kurz vor Weihnachten lieber 3 Geschichten, alle zu finden in meinem Weblog (bitte einfach die Titel anklicken):
Was meine Leser am liebsten mögen und wonach am häufigsten gefragt wird: „Der kleine Sternenengel und die Hoffnung“ Was ich am liebsten mag: „Das Christkind im Kirschbaum“ Was wir beide am liebsten mögen, Leser, Kunden und ich: „Die rechte Weihnachtsfreude“ .





Das Interview



Liebe Elke, ein herzliches Willkommen auf SweetLittle50. Hier steht zurzeit jeder Beitrag unter dem Motto "Weihnachten", allerdings sehr traditionell. Dich hingegen kenne ich schon seit vielen Jahren als kreative und erfolgreiche Weihnachtsgeschichtenerfinderin.
Liebe Marte, zunächst einmal danke ich herzlich für die Einladung zum „Weihnachts“-Interview. Es macht mir eine große Freude, dir und deinen Lesern ein wenig aus einem meiner vielen Autorenleben, dem der „Weihnachtstante“ nämlich, zu erzählen.


„Hey, halt, vergiss mich nicht bei der Sache! Ja ja und stell mich gefälligst vor!“


Ach, du schon wieder. Augenblick. Ich verbessere mich. Also, liebe Marte, du siehst, ich bin nicht alleine. Mein Freund, der Weihnachtszwerg, möchte auch an dem Interview teilhaben. Wäre das machbar?


„Klardoch. Und ver-ver-vergiss nicht zu sagen, dass ich nur jetzt ein Weihnachtszwerg bin. Ich kann nämlich auch ein Schneezwerg sein, ein Winterzwerg, ein Faschingszwerg, ein Angstzwerg, ein Osterzwerg, ein ...“


Klappe! Benimm dich! Wir sind öffentlich hier, du Zwerg. Und vorstellen muss ich dich jetzt, denke ich, nicht mehr. Das hast du selbst schon getan.“


„Jjjjjaaaaa. Einer hier muss ja mitdenken.“


Dass du auch ein „Nervzwerg“ bist, hast du vergessen zu sagen. Und jetzt sei still. Ich muss mich konzentrieren.


„Bin immer still.“


Psssst ...


„Halt! Halt! Eines muss ich noch fragen: Hast du auch einen Zwerg, Frau Marte?“


Grmpffff ... Beachte ihn nicht, Marte. Er gehört halt – irgendwie – dazu, wenn es um Kindergeschichten geht. Und im Prinzip sind einige deiner Fragen damit zum Teil auch schon beantwortet ...



Seit wann schreibst Du Weihnachtsgeschichten speziell für Kinder und wie kam es dazu?
Mit Weihnachten fing witzigerweise mein Leben als Autorin an. Eine Lebensrichtung, die ich mir vorab nie vorgestellt – und auch nicht wie viele meiner Kollegen - je erträumt hatte. Ich wollte nämlich Musikerin werden. Oder Gärtnerin. Beides scheiterte. Ersteres am Veto des Gutachterarztes des Konservatoriums, der mir nach bestandener Aufnahmeprüfung zu schwache Handgelenke attestierte. Letzteres am strikten Nein meiner Eltern. Nun ja. So studierte ich etwas ziellos vor mich hin, u.a. Geschichte (mit Magisterabschluss) und Rechtswissenschaften. Letzteres gab ich kurz vor Examen auf, weil mir u.a. Weihnachten in die Quere kam. Es fing ganz harmlos an. Mein Lebensgefährte, der damals als Musiker beruflich alle nur erdenklichen Musikrichtungen ausprobierte, befand sich gerade in seiner sog. „ernsthaften“ Phase und arbeitete im Sommer als Assistent von Leonard Bernstein bei den jeweiligen Festspielen und als Kirchenmusiker in den Wintermonaten. Eines Tages nun bat er mich, flehentlich fast, ihm beim Schreiben und Komponieren eines kritischen Weihnachtsspiels zu helfen. Komponieren? Ja, das konnte ich mir vorstellen. Aber schreiben? Ich mit meiner chronischen Vier in Deutsch? Schreiben sollte ich eigentlich ein Referat für die Uni – und ich schrieb dann jenes kritische Weihnachtsspiel. Und weil dieses Spiel zu kurz ausfiel, bastelte ich eine weihnachtlich etwas triefende Geschichte, die der Hauptdarsteller im Spiel erzählte, mitten ins Spiel hinein. Die schlaue Lösung einer schreibfaulen Studentin. Und ... das Spiel und vor allem die „eingeflickte“ Geschichte wurden quasi über Nacht bekannt und ehe ich mich versah, sollte ich weitere Weihnachtsspiele, Songtexte, Geschichten schreiben. Und wieder ehe ich mich versah, hielt ich eigene Bücher in den Händen und konnte es eigentlich lange Zeit nicht fassen und auch nicht ernst nehmen.
„Hey, halt. Hihi. Das hab ich gut gemacht damals, nicht wahr? Aber sag, hast du es eigentlich heute begriffen?“


Diese Frage, Zwerg, stell mir bitte in zehn Jahren oder so noch einmal. Danke.


„Psssst. Sie wird’s nie begreifen. Psssssst.“



Was ist das Besondere, für Kinder zu schreiben? Wie gelingt es Dir, sie zu erreichen?
Diese Frage habe ich mir so nie gestellt. Ich denke auch nicht daran, für Kinder zu schreiben und speziell sie erreichen zu wollen. Meine Texte richten sich an Menschen, und je nach Themenvorgabe denke ich mich in die Menschen der Zielgruppe hinein, stelle mich vor sie, schaue ihnen in die Augen, denke nach ... und schreibe. Und irgendwie muss ich dabei wohl auf wundersame Art abtauchen in eine andere Welt. Ich sehe dann mich als „Klein-Elke“ zusammen mit vier alten Herren, die meine Kindheit sehr bereichert und meine Fantasie zum Geschichtenträumen sehr geprägt hatten. Sie saßen oft zusammen, diese vier „Alten“, die im Herzen sehr jung geblieben waren und die immer Zeit für mich und meine Fragen hatten. Ich sehe sie auch jetzt in diesem Augenblick vor mir, wie sie da gemütlich im hinteren Stüberl eines Hotels am Fuße des Wendelsteins sitzen und vor einem Glas Wein philosophieren: Mein pfälzisch/französisch angehauchter Großvater, mein baltischer Großonkel Nicki (ihm gehörte das Hotel), der zuweilen leicht sächselnde („Nenn“-)Onkel Erich (Kästner) und der bayerische Autor humoriger Romane Jo Hanns Rösler. Oft sind Opa und ich dem Trubel zu Hause entflohen und in jenes Hotel nach Bayern gefahren – und „meine über alles geliebten vier Alten“ haben mich immer gleichwertig behandelt, so als sei ich die fünfte im Bunde und nicht ein kleines quengelndes Kind. Sie haben sich auf Augenhöhe mit mir unterhalten und mir Werte und Ideale vermittelt, die mich bis heute jeden Tag an sie alle erinnern lassen. Und von ihnen habe ich gelernt, dass man nie zu alt ist, um „Kind“ zu sein. Siehst du es auch, Marte? Das Bild von den vier Alten und dem kleinen Mädchen, das wissbegierig alles beobachtet, aufschnappt, aufnimmt, verinnerlicht? Und weißt du nun, woher jener „Nerv“-Zwerg, der auch jetzt neben mir sitzt und die Finger über die Tasten laufen lässt, stammt?


„Hey, hör auf zu schwärmen. Das interessiert hier doch niemanden!“


Bist du gefragt oder ich? Aber du hast Recht, Zwerg! Die Frage ist eigentlich beantwortet, oder?



Wer sind die größeren Fans? Die Kinder, für die Deine Geschichten bestimmt sind, oder die Erwachsenen, die Deine Geschichten mindestens ebenso gerne lesen?
Fans? Sagen wir lieber, die Leser und/oder Zuhörer meiner Geschichten. Damit kann ich besser umgehen, ja, und irgendwie ist diese Frage schon oben beantwortet, denn ich schreibe nicht für Kinder und nicht für Erwachsene. Ich schreibe für Menschen, die gerade Lust auf eine Geschichte oder eine Erzählung oder ein Lied haben. Und da die Nachfrage anhält, denke ich mal, dass der eine oder andere Text auch gut ankommt, sei es bei einem kleinen oder einem großen Menschen.
„Oder bei einem Zwerg!!!! Hörst du?“


Natürlich. Nun nun geh ein bisschen spielen, Zwerg! Draußen scheint die Sonne.



Auf Deinem Kindergeschichtenblog http://elkeskindergeschichten.blog.de veröffentlichst Du fast täglich eine neue Weihnachtsgeschichte und dies bereits seit 2007. Woher nimmst Du Deine immer neuen Ideen?
Nun, diese Frage kann nur der Zwerg beantworten, und der ist gerade mal kurz nach draußen gelaufen. Sonne gucken. Ganz sicher bringt er mir wieder eine Handvoll Ideen von seinem Kurzausflug mit. Die Vorbereitung eines Buches, das Weihnachten erscheinen soll, braucht einen längeren zeitlichen Vorlauf.



Wie bringst Du Dich zur "unpassenden" Jahreszeit in Weihnachtsstimmung?
Gegenfrage: Was ist „Weihnachtsstimmung“? Für mich ist „Weihnachtsstimmung“ eines jener Schlagworte, das bestimmte Erwartungen beinhaltet. Erwartungen, die meist mit Enttäuschungen enden. In der Fantasie, der Vorstellungskraft, findet das Leben auf einem ganz anderen Level statt. Einem Level, der sich in der Wirklichkeit nur schwer, oft nie, erreichen lässt. Aber jene übersteigerte Fantasie ist es auch, die es möglich macht, im sonnenwarmen Wonnemonat Mai beispielsweise ein Märchen über einen Engel, der sich auf die große Lichtertanne am Weihnachtsmarkt verirrt, zu schreiben. Und sollte sie einmal im wohl verdienten „Weihnachtsurlaub“ sein, die Fantasie, so gibt es noch den Zwerg, den du schon kennen lernen durftest oder, mein Dauertipp an alle, die Natur. Sie hält ein Füllhorn an Ideen bereit, so man sie denn zulässt – und das ist kein Klischéedenken. Mit Verlagen hatte ich eigentlich immer in der „richtigen“ Winterzeit über neue Weihnachtsprojekte verhandelt. Ein Jahr Vorlauf ist hier üblich. Auch in diesem Jahr steht ein Weihnachtsbuch für 2010 bereits fest. Ja, und meine verlagsfremden Abnehmer klopfen – passend mit den ersten Lebkuchen im Supermarkt – ab September bei mir an. Und sie klopfen noch immer. Nun, wir haben ja auch noch gut 10 Tage Zeit bis zum Fest ...



Haben sich Deine Geschichten mit wachsender Lebenserfahrung verändert? Oder anders gefragt, hast Du das Bedürfnis, Deinen Lesern eine Botschaft mit auf den Weg zu geben?
Offen gesagt möchte ich nur eines: Unterhalten. Und wenn diese Unterhaltung Freude bringt oder Rührung oder Erinnerungen, so bin ich es, die sich am meisten darüber freut.
„Da bin ich wieder. Hast du geglaubt, du hättest jetzt „zwergenfrei“? Mitnichten, so lange es mich Wicht gibt. Und wie ich sehe, komme ich gerade im richtigen Augenblick.“


Wie meinst du das, du Nervzwerg?


„Du schummelst dich um die Frage mit der ‚wachsenden Lebenserfahrung’. Hihi. Habe ich dich erwischt?“


Hast du. Und nein, ich schummele nicht. Ich wollte gerade ...


„Ha! Sag’s nicht! Sag’s nicht! Wer ‚Kind’ ist bleibt ‚Kind’ und das ist auch gut so.“


Das haben meine vier „Alten“ auch immer gesagt und ich finde, es ist ein würdiges Schlusswort.



Magst Du uns verraten, was für Dich persönlich "Weihnachtsfreude" bedeutet?
Das, Marte, hat der Zwerg gerade gesagt. In sich selbst ruhend Kind bleiben und immer zu sich selbst ehrlich sein, das bedeutet für mich gerade zur Weihnachtszeit, aber nicht nur da, das schönste Glück.


„Das hast du nun aber nett gesagt.“


Klar, du musst natürlich das letzte Wort behalten.


„Selbstredend...“



Liebe Elke, vielen Dank für dieses Interview. Ich wünsche Dir und Deinem Mann ein harmonisches Weihnachtsfest und für 2010 Gesundheit, Glück und Erfolg!
Das, liebe Marte, wünsche ich Dir und Deiner Familie, auch – und ich schicke dir ein leises Lächeln dazu.


„Ja, ha-a-a ... Und auch von mir „Fro-ho-ho-e Weih-h-h-nacht, Ma-ha-a-rte! Und tschü-hü-üüüs!“


PS: Pssst!!! Sorry, Marte, er kann seine vorwitzige Klappe einfach nicht halten. Also, tschüs dann.

Samstag, 19. Dezember 2009

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern

Foto: taschaklick/pixelio.de

Minus 12 Grad waren es heute Morgen beim Einkaufen. Wenn ich passend dazu das Märchen vom Mädchen mit den Schwefelhölzern auf den Blog nehme, dann mit dem Hinweis, bei diesem Wetter verstärkt auf die Menschen zu achten, die sich nicht wie wir in ein schützendes Zuhause zurückziehen können. Achtsamkeit passt ganz wunderbar in die Weihnachtszeit, nicht wahr?

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
von Hans Christian Andersen

Es war entsetzlich kalt; es schneite und es war beinahe dunkel, der letzte Abend des Jahres. In dieser Kälte und Finsternis ging auf der Straße ein kleines, armes Mädchen mit bloßem Kopf und nackten Füßen; ja, sie hatte zwar Pantoffeln angehabt, als sie von Hause wegging, aber was nützte das schon! Es waren sehr große Pantoffeln, ihre Mutter hatte sie zuletzt benutzt, so groß waren sie, und die verlor die Kleine, als sie über die Straße eilte, während zwei Wagen so erschreckend schnell vorbeifuhren. Der eine Pantoffel war nicht zu finden, und mit dem andern lief ein Knabe davon; er sagte, den könne er als Wiege brauchen, wenn er selbst einmal Kinder bekomme.

Da ging nun das kleine Mädchen auf den nackten, kleinen Füßen, die vor Kälte rot und blau waren. In einer alten Schürze trug sie eine Menge Schwefelhölzer, und ein Bund hielt sie in der Hand. Niemand hatte ihr den ganzen Tag hindurch etwas abgekauft; niemand hatte ihr einen kleinen Schilling gegeben. Hungrig und verfroren ging sie dahin und sah so eingeschüchtert aus, die arme Kleine! Die Schneeflocken fielen in ihr langes, blondes Haar, das sich so schon um den Nacken ringelte, aber an diese Pracht dachte sie wahrlich nicht. Aus allen Fenstern glänzten die Lichter, und dann roch es auf der Straße so herrlich nach Gänsebraten; es war ja Silvester- abend, ja, daran dachte sie!

Drüben in einem Winkel zwischen zwei Häusern, von denen das eine etwas mehr vorsprang als das andere, dort setzte sie sich hin und kauerte sich zusammen. Die kleinen Beine hatte sie unter sich hochgezogen; aber es fror sie noch mehr, und nach Hause zu gehen, wagte sie nicht. Sie hatte ja keine Schwefelhölzer verkauft, nicht einen einzigen Schilling bekommen. Ihr Vater würde sie schlagen, und kalt war es zu Hause, sie hatten nur eben das Dach über sich, und da pfiff der Wind herein, obwohl in die größten Spalten Stroh und Lumpen gestopft waren. Ihre kleinen Hände waren beinahe ganz abgestorben vor Kälte. Ach! Ein kleines Schwefelhölzchen könnte guttun. Wenn sie es nur wagen würde, eines aus dem Bund zu ziehen, es gegen die Wand zu streichen und die Finger zu erwärmen! Sie zog eins heraus, ritsch! Wie es sprühte, wie es brannte! Es war eine warme, helle Flamme, wie ein kleines Licht, als sie, es mit der Hand umschirmte. Es war ein seltsames Licht: dem kleinen Mädchen war es, als säße es vor einem großen, eisernen Ofen mit blanken Messingkugeln und einem Messingrohr. Das Feuer brannte so herrlich, wärmte so gut; nein, was war das! Die Kleine streckte schon die Füße aus, um auch diese zu wärmen - da erlosch die Flamme. Der Ofen verschwand, sie saß mit einem kleinen Stück des abgebrannten Schwefelhölzchens in der Hand.

Ein neues wurde angestrichen, es brannte, es leuchtete, und wo der Schein auf die Mauer fiel, wurde diese durchsichtig wie ein Schleier; sie sah gerade in die Stube hinein, wo der Tisch gedeckt stand mit einem blendendweißen Tischtuch, mit feinem Porzellan, und herrlich dampfte die gebratene Gans, gefüllt mit Zwetschgen und Äpfeln; und was noch prächtiger war: die Gans sprang von der Schüssel herunter, watschelte durch die Stube, mit Messer und Gabel im Rücken; gerade auf das arme Mädchen kam sie zu. Da erlosch das Schwefelholz, und es war nur die dicke, kalte Mauer zu sehen.

Die Kleine zündete ein neues an. Da saß sie unter dem schönsten Weihnachtsbaum; er war noch größer und schöner geschmückt als der, den sie bei der letzten Weihnacht durch die Glastür bei dem Kaufmann gesehen hatte. An den grünen Zweigen brannten tausend Kerzen, und bunte Bilder, gleich denen, welche die Schaufenster schmückten, sahen auf sie herab. Die Kleine streckte beide Hände in die Höhe - da erlosch das Schwefelholz; die vielen Weihnachtslichter stiegen höher und höher. Sie sah, jetzt waren sie zu den hellen Sternen geworden, einer von ihnen fiel und hinterließ einen langen Feuerstreifen am Himmel. »Jetzt stirbt jemand«, sagte die Kleine, denn die alte Großmutter, die einzige, die gut zu ihr gewesen, aber nun tot war, hatte gesagt: wenn ein Stern fällt, geht eine Seele hinauf zu Gott.

Sie strich wieder ein Schwefelhölzchen gegen die Mauer, es leuchtete ringsumher, und in dem Glanz stand die alte Großmutter, so klar, so schimmernd, so mild und lieblich.

»Großmutter«, rief die Kleine, »oh, nimm mich mit! Ich weiß, du bist fort, wenn das Schwefelhölzchen ausgeht, fort, ebenso wie der warme Ofen, der herrliche Gänsebraten und der große, gesegnete Weihnachtsbaum!«

Und sie strich hastig den ganzen Rest von Schwefelhölzern an, die im Bund waren. Sie wollte Großmutter recht festhalten; und die Schwefelhölzer leuchteten mit einem solchen Glanz,
daß es heller war als der lichte Tag. Großmutter war früher nie so schön, so groß gewesen; sie hob das kleine Mädchen auf ihren Arm, und sie flogen in Glanz und Freude so hoch, so hoch dahin; und dort war keine Kälte, kein Hunger, keine Angst, sie waren bei Gott.

Aber im Winkel beim Hause saß in der kalten Morgenstunde das kleine Mädchen mit roten Wangen, mit einem Lächeln um den Mund - tot, erfroren am letzten Abend des alten Jahres. Der Neujahrsmorgen ging über der kleinen Leiche auf die mit den Schwefelhölzern dasaß, von denen ein Bund fast abgebrannt war. Sie hatte sich wärmen wollen, sagte man. Niemand wußte, was sie Schönes gesehen hatte und in welchem Glanz sie mit der alten Großmutter eingegangen war zur Neujahrsfreude.

Freitag, 18. Dezember 2009

Gedicht: Weihnachtslied von Theodor Storm

Foto: Dr. Gerhardt/pixelio.de
Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit erinnern, als die Kinder an Weihnachten vor dem Tannenbaum ein Weihnachtsgedicht aufgesagt haben. Erst danach wurde beschert.
Als ich selbst Kind war, gefiel mir dieser Brauch ganz und gar nicht. Die Ungeduld trieb mich um. Heutzutage krame ich vor dem Fest die alten Weihnachtsgedichte hervor, damit sie mir helfen, in weihnachtliche Stimmung zu kommen. Auch das Weihnachtlied von Theodor Storm gehörte einmal zu meinem Repertoire:

Weihnachtslied
von Theodor Storm

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht;
Vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Gedicht: Christkind im Walde

Ernst von Wildenbruch wurde am 3. Februar 1845 in Beirut/Libanon als Sohn des preußischen Generalkonsuls von Syrien geboren. Er starb am 15. Januar 1909 in Berlin. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete er als Jurist und Diplomat.


Christkind im Walde

von Ernst von Wildenbruch

Christkind kam in den Winterwald,
der Schnee war weiß, der Schnee war kalt.
Doch als das heil'ge Kind erschien,
fing's an, im Winterwald zu blühn.

Christkindlein trat zum Apfelbaum,
erweckt ihn aus dem Wintertraum.
"Schenk Äpfel süß, schenk Äpfel zart,
schenk Äpfel mir von aller Art!"

Der Apfelbaum, er rüttelt sich
der Apfelbaum, er schüttelt sich,
da regnet's Äpfel ringsumher;
Christkindleins Taschen wurden schwer.

Die süßen Früchte alle nahm's,
und also zu den Menschen kam's.
Nun, holde Mäulchen, kommt, verzehrt,
was euch Christkindlein hat beschert!

Montag, 14. Dezember 2009

Weihnachtliche Schnellsprechsätze

Foto: S.Hofschlaeger/pixelio.de


Ein heiterer Zeitvertreib für Erwachsene und Kinder, die es bis Weihnachten kaum noch erwarten können, sind weihnachtliche Schnellsprechsätze. Wer kann diese Sätze am häufigsten hintereinander sprechen?
  • Wir Weihnachtswichtel wollen winters weiche Wolle weben, wenn Weben weicher Wolle Weihnachtswichtelwerk wäre.

  • Sieben seit sechs Stunden steinerweichend stöhnende Stiefelputzer stauben Stehaufmännchen Stiefelspitzen ab.

  • Lustige Lebkuchen locken listige Leckermäulchen.

  • Unter zimtbraunen Zipfelmützen zappelnde Zwuckelzwerge zanken, doch in rostroten Röckchen reitende raufen nie.

  • Weihnachtsmänner essen gerne Sahnewaffeln, Sahnewaffeln essen Weihnachtsmänner gern.

(entnommen: Das große bunte Weihnachtsbuch von Karin Jäckel/Marion Krätschmer)

Sonntag, 13. Dezember 2009

Heute wird das Luciafest gefeiert

Heute am 13.Dezember wird nicht nur in Schweden das Luciafest gefeiert. Der Ursprung des Festes ist nicht mehr so leicht zu rekonstruieren. Früher wurde an diesem Tag die Wintersonnenwende gefeiert. Heute erinnert er an die Heilige Lucia, ohne dass das Fest selbst besonders christlich geprägt ist.

Der Legende nach lebte Lucia zur Zeit der Christenverfolgung in Syrakus. Mit ihrer Mutter war sie dem neuen christlichen Glauben beigetreten. Den Christen war es verboten, eigene Gottesdienste abzuhalten, heimlich trafen sie sich in den unterirdischen Gängen von Rom. Lucia hatte die Aufgabe übernommen, Brot und Wein in die Katakomben zu schaffen. Da niemand zu ihrer Hilfe mitkommen konnte, sie aber beide Hände zum Tragen brauchte, flocht sie sich einen Haarkranz aus Lorbeer- und Stechpalmenzweigen und steckte viele Kerzen darauf. So hatte sie es hell auf ihrem Weg und tragen konnte sie auch.
Ein abgewiesener Freier verriet sie jedoch an die Soldaten. Man nahm Lucia gefangen, doch auch unter der Folter verriet sie ihre Glaubensgeschwister nicht. Diese vergaßen Lucia nie.

Noch heute backen die Kinder am 12.Dezember, dem Vorabend des Luciafestes Lucia-Brötchen und Ingwerkekse. Am folgenden Morgen verkleidet sich das älteste Mädchen im Haus mit einem weißen Gewand, das mit einer roten schärpe gehalten wird, als heilige Lucia. Auf ihrem Kopf trägt sie einen Lichterkranz aus Tannenreisig im Haar. Nun darf sie den übrigen Familienmitgliedern Kaffee und Lucia-Gebäck ans Bett bringen. Wen sie besonders mag, der erhält weißes Gebäck, die Lucia-Katzen. Wen sie weniger mag, der erhält Schokoladenkekse, die Teufels-Katzen.

Samstag, 12. Dezember 2009

Rezept: Aachener Printen zum Selberbacken

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Aachener Printen sind eine Art Lebkuchen mit hoher Tradition und stammen aus dem Raum Aachen. Besonders aus der Weihnachtszeit sind sie nicht weg zu denken. Es gibt sie in vielen Variationen zu kaufen. Hier ist ein Backrezept für alle Fans des Do-it-yourself. Viel erfolg beim Ausprobieren.


Aachener Printen


5oo g Sirup, 3 EL Wasser, 5 g Pottasche, 150 g Kandiszucker, 100 g Zucker, 600 g Mehl, 50 g gewürfeltes Orangeat, 1 prise Piment, 3 gehäufte TL Anis, 2 TL Koriander, 2 gehäufte TL Zimt, 1 Prise nelkenpfeffer, 1 Prise Kardamon, 1 Prise Muskatnuss, 1 Prise Natron


Sirup mit Wasser erhitzen. Pottasche in etwas Wasser auflösen. Mit kleingeschlagenem Kandiszucker und den übrigen Zutaten zum Sirup geben. Teig gut kneten. Am besten über Nacht in einem kühlen Raum stehenlassen. Den Teig dann 3 mm dick ausrollen. 3 mal 8 cm große Rechtecke ausschneiden. Backblech mit Backpapier auslegen. Teigstücke drauflegen. Blech in den Ofen schieben.

Backzeit: etwa 15 Minuten

Elektroherd: 220 Grad

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Verschneit liegt rings die ganze Welt




Foto: Jens Bredehorn/pixelio.de

Für das Wochenende ist Dauerfrost angesagt, echtes Winterwetter also. Hier in unseren Breiten ist wohl kaum mit Schnee zu rechnen, auch wenn er noch so gut zur Vorweihnachtszeit passt.


Verschneit liegt rings die ganze Welt

von Joseph von Eichendorff

Verschneit liegt rings die ganze Welt, ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht ein Baum im Feld, hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seinen Wipfel sacht und redet wie im Traume.

Er träumt von künft'ger Frühlingszeit, von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blütenkleid zu Gottes Lob wird rauschen.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Springerle backen nicht nur die Schwaben

Foto: Albrecht E. Arnold/pixelio.de


Springerle sind ein urschwäbisches Weihnachtsgebäck. Zum Backen werden alte Holzmodel verwendet, die von Generation zu Genartion vererbt wurden. Früher schnitzte man die Model aus Holz oder Leder selber.




Ihren Namen haben die Springerle vermutlich deshalb, weil der Teig beim Backen fast um die Hälfte aufgeht. Wer die Spingerle zu Weihnachten essen möchte, der sollte sich allmählich ans Backen machen. Mit ein wenig Liegezeit schmecken sie besser.




Ein leckeres Rezept für Springerle habe ich auf dem Kochlust-Blog entdeckt, bitte hier entlang.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Das Lied des Nussknackers

Foto: urulaia/pixelio.de

Zitat: "Ein Nussknacker ist ein Werkzeug zum Öffnen von Nüssen bzw. zum Knacken der Nussschalen. Nussknacker gibt es in verschiedenen Formen und Varianten." So steht es bei Wikipedia.de, nachzulesen hier.

Dekorative Nussknacker aus Holz werden gerne in der Vorweihnachtszeit als Zimmerschmuck aufgestellt. Der deutsche Dichter Heinrich Hoffmann (1809 - 1894, Struwwelpeter) hat ihnen sogar ein eigenes Lied gewidmet.



Lied des Nussknackers

König Nussknacker, so heiß ich,
Harte Nüsse, die zerbeiß ich.
Süße Kerne schluck ich fleißig;
Doch die Schalen, ei, die schmeiß ich
Lieber andern hin,
Weil ich König bin.
Aber seid nicht bang!

Zwar mein Bart ist lang,
Und mein Kopf ist dick
Und gar wild mein Blick;
Doch was tut denn das?
Tu kein'm Menschen was,
Bin im Herzensgrund,
Trotz dem großen Mund,
Ganz ein guter Jung.

Lieb Veränderung,
amüsier mich gern
Wie die großn Herrn.
Arbeit wird mir schwer,
Und dann mag ich sehr
Frommen Kindersinn,
Weil ich König bin.

Montag, 7. Dezember 2009

Die gesunde Kraft von Nüssen und Mandeln

Foto: M. Großmann/pixelio.de

Keine Vorweihnachtszeit ohne Nüsse und keine Nüsse ohne einen warnenden Hinweis auf ihren hohen Fettgehalt. Dabei wird schnell übersehen, wie gesund und nahrhaft Nüsse sind.

Die heimischen Walnüsse zum Beispiel sind reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und wirken regulierend auf einen zu hohen Cholesterinspiegel. Einer Studie der Hospital Clínic der Universität Barcelona zufolge verbessert sich durch den regelmäßigen Genuss an Walnüssen auch die Dehnbarkeit der Arterien.

Kanadische Wissenschaftler haben die Wirkung von Mandeln gegen Diabetes nachgeweisen. Danach steigt der Zuckerwert im Blut viel weniger an, wenn die Mahlzeit neben schnell verwertbaren Kohlehydraten wie Weißbrot auch Mandeln enthält. Auch zum Schutz vor Herz- und Kreislauf-Erkrankungen tragen sie bei.

Also keine Scheu vor dem Genuss von Nüssen und Mandeln in der Vorweihnachtszeit. Eine Handvoll davon ist erlaubt.

Interessante Links zum Thema:

Durchblick Gesundheit
Banghofer Gesundheitstipps

Samstag, 5. Dezember 2009

Gedicht: Niklas ist ein guter Mann

Foto: Karl-Michael Soemer/pixelio.de

Es ist Nikolausabend. Millionen Kinder und auch noch so mancher Erwachsener stellen heute Abend ihre Stiefel vor die Tür. Sie vertrauen darauf, dass der Nikolaus sie über Nacht mit allerhand Leckereien füllen wird.

Der Nikolaus-Brauch ist seit dem Mittelalter bekannt. Damals war der Nikolaustag sogar der Höhepunkt der Adventszeit. Ein alter Mann mit langem weißen Bart und einer Bischofsmütze auf dem Kopf brachte die Geschenke: Äpfel, Nuss und Mandelkern.

Erst die Reformationszeit brachte eine Änderung, denn seither werden die größeren Geschenke an Weihnachten gebracht. Der Brauch um den Heiligen Nikolaus und seinen Knecht Ruprecht, die am 6. Dezember Süßes für die "guten" Kinder und die Rute für die anderen brachten, blieb jedoch weitestgehend erhalten.

Niklas ist ein braver Mann

Niklas ist ein braver Mann.
Bringt den kleinen Kindern was,
die großen lässt er laufen,
die können sich was kaufen.

Niklas, Niklas, guter Mann,
zieh die Sonntagsstiefel an,
reis damit nach Spanien,
kauf Äpfel und Kastanien,
lass die Großen laufen,
die können sich was kaufen.

Heiliger Sankt Nikolaus,
komm in meines Vaters Haus!
Leg mir schöne Sachen ein,
will ein braves Bübchen sein.

Niklas, komm in unser Haus,
schütt dein goldig Säcklein aus,
Stell den Esel an den Mist,
Dass er Heu und Hafer frisst.

Ruprecht, Ruprecht, guter Gast,
Hast du mir was mitgebracht?
Hast du was, dann setz dich nieder,
Hast du nichts, dann geh nur wieder!

Wo die Kinder folgen gern,
da bring ich Nuss und Mandelkern,
Äpfel, Birnen, Hutzeln und Schnitz
für den Hansl und Heiner,
für den Franzl und Fritz.

Knackt die Schale, springt der Kern,
Weihnachtsnüsse ess ich gern.
Komm bald wieder in mein Haus,
alter guter Nikolaus.



(Unbekannt)

Freitag, 4. Dezember 2009

Gedicht: Der Bratapfel

Foto: Aira/pixelio.de
Lecker, so ein Bratapfel, wenn's draußen ungemütlich wird. Das passende Gedicht dazu gilt als bayrisches Volksgut. Bei Wikipedia.de habe ich aber auch einen Hinweis auf Fritz und Emily Kögel als vermutliche Verfasser gefunden. Danach sind die Verse erstmals 1901 im Kinderbuch "Die Arche Noah" erschienen.

Der Bratapfel

Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört, wie's knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel,
der Kapfel, der gelbrote Apfel.

Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
für den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den goldbraunen Apfel!

Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Gesehen: Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte

Ich gebe es gerne zu - trotz meines fortgeschrittenen Alters bin ich ein Fan von Weihnachtsfilmen. Im Laufe der Jahre habe ich schon einige gesehen und auch in diesem Jahr habe ich bereits die Gelegenheit genutzt, mein persönliches Repertoire zu erweitern. Am vergangenen Sonntag sah ich die neueste Disney-Kreation: "Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens" in 3-D-Technik.

17mal ist die Geschichte von Charles Dickens bereits verfilmt worden, doch keine ähnelte dieser Neuauflage, die in erster Linie ein Wunderwerk der neuen Motion Capture Technik ist. Mit dieser lassen sich menschliche Bewegungen so aufzeichnen, dass sie von Computern gelesen werden können. Die menschlichen Darsteller wie Jim Carrey als verbitterter Geizhals Ebenezer Scrooge treten hinter der Technik völlig zurück und sind kaum noch zu erkennen.

Die Neuverfilmung, die derzeit in den Kinos läuft, ist temporeich, überwiegend düster und teilweise sehr gruselig. Vor allem in 3-D ist der Film ein überwältigendes Erlebnis. Für kleinere Kinder ist der Film meiner Meinung nach nur eingeschränkt geeignet, Heranwachsende und Erwachsene mit einer Vorliebe für technische Neuerungen werden jedoch ihr helles Vergnügen haben.

Und dies ist die (bekannte) Geschichte:
Der selbstsüchtige und harte Geizhals Ebenezer Scrooge lebt ein zurückgezogenes Leben. Seit dem Tod seines Partners führt er sein Geschäft allein. An Heiligabend bekommt er Besuch von den drei Geistern der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht, die ihm sein Leben in all seiner Trostlosigkeit vor Augen führen. Ganz allmählich wandelt sich Scrooge zu einem besseren Menschen.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Matthias Claudius: Advent - Immer ein Lichtlein mehr

Dieses Adventsgedicht stammt von Matthias Claudius, 1740-1815, einem deutschen Dichter und Journalisten. Zu seinem Werk zählen u.a. die Dichtungen "Der Tod und das Mädchen" und das Schlaflied "Der Mond ist aufgegangen".

Advent - Immer ein Lichtlein mehr

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz - welch ein Schimmer!
Und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Advent á la Loriot

Der unnachahmliche Loriot hat uns ein ganz besonderes Adventsgedicht geschenkt. Zartbesaitete seien gewarnt: Es wird blutrünstig und böse...