Montag, 19. Juli 2010

Einfach auch mal "Danke" sagen

Foto: Marion Granel/pixelio.de

Das Wörtchen "takk" ist Basis aller Höflichkeit und häufig ein Türöffner, las ich in einem Reiseführer für Norwegen. Norweger bedanken sich gerne und häufig, sogar wenn man sie fragt, wie es ihnen geht.

Was für ein angenehmes Volk, diese Norweger, denke ich und erinnere mich an eine befremdliche Episode, die ich vor Jahren mit einer Bekannten erlebt habe. Eine Dame erzählte nebenbei, dass sie sich nach der Rückkehr aus dem Urlaub bei ihrer Nachbarin mit einem kleinen Geschenk fürs Blumengießen bedankt hatte. Fast alle Anwesenden hielten dies für eine nette Geste. Eine Frau, die der Kirche sehr nahe stand, widersprach jedoch vehement. Es sei nicht nötig, dass man sich bei anderen Menschen für deren Gefälligkeiten bedankt. Vielmehr sollten wir diese als Gottes Geschenk annehmen und "einfach stehen lassen". Man müsse auch annehmen lernen.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, welche Irritation diese Bemerkung in mir auslöste. Bestimmt macht es wenig Sinn, jede kleine Gefälligkeit mit einem Geschenk zu vergelten. Auch ist es sicherlich richtig, dass Annehmen eine Kunst ist. Aber ein schlichtes und ehrliches "Danke" halte ich doch für angebracht. "Danke" oder "tack", wie die Norweger sagen, zeigt dem anderen, das man ihn und sein Tun wahrgenommen hat. Ein ehrlich gemeintes Danke bedeutet auch Anerkennung und Wertschätzung. Und in den meisten Fällen löst es Freude aus - beim Empänger, aber auch bei sich selbst.

In diesem Sinne halte ich es mit den Norwegern: Takk für Ihre Aufmerksamkeit!

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