Heute möchte ich doch noch eine kurze Kritik zu "Australia" anbringen, dem Filmepos mit Nicole Kidman und Hugh Jackman in den Hauptrollen. Wer vor ein paar Wochen die Sendung "Wetten dass?" im ZDF gesehen hat, erinnert sich bestimmt: Hugh Jackman ist der Typ, der unsere Bundesministerin Frau von der Leyen auf seinen starken Armen getragen hat.
Die Samstagnachmittagvorstellung war erstaunlich gut besucht und zwar von Menschen aller Generationen. 166 Minuten lang verfolgten wir ohne Pause die Geschichte von Lady Sarah Ashley, die nach Australien reist, um ihren dort lebenden Ehemann zum Verkauf seiner Ranch zu überreden. Als sie dort eintrifft, ist ihr Ehemann tot. Stattdessen steht sie selbst vor der Entscheidung, eine Rinderherde quer durch Australien zu treiben. An ihrer Seite reitet der Viehtreiber Drover, ein raubeiniger und widerspenstiger Held. Beide nehmen sich eines kleinen Mischlingsjungen an, der zur sogenannten "Verlorenen Generation" gehört. Mischlingskinder wurden ihren Aborigineseltern weggenommen und in gesonderten Heimen aufgezogen. Wie dem Nachspann des Filmes zu entnehmen ist, wurde das entsprechende Gesetz erst 1973 außer Kraft gesetzt. 2008 entschuldigte sich der australische Premierminister für das an den Aborigines und an der Verlorenen Generation begangene Unrecht.
Um es kurz zu machen: Der Film ist im wahrsten Sinne des Wortes prachtvoll. Fantastische Bilder aus ungewöhnlichen Blickwinkeln und in prallen Farben. Schöne Menschen.
Witzige Dialoge, vor allem im ersten Teil des Films. Die ungewöhnliche Geschichte der Verlorenen Generation, die sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht.
Liebe. Western. Action. Kriegsfilm - alles in einem.
166 Minuten lang pure Unterhaltung, keine Minute Langeweile. Und dennoch, als am Ende der Abspann lief, hatte ich das Gefühl, das "mehr möglich gewesen wäre". Vielleicht hätten die Charaktere der Hauptfiguren noch entschiedener "ausgenutzt" werden können, die Anlagen sind ohne Zweifel vorhanden. Vielleicht auch hat Nicole Kidman zu Beginn ihre Filmfigur einen Tick zu stark überdreht.
Doch sei's drum: Es lohnt sich, für den Film ins Kino zu gehen. Viel Vergnügen!
The Drover's Ballad von Sir Elton John:
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