Sonntag, vierzehn Uhr fünfzehn, ist üblicherweise eine Zeit, zu der man im Kino vorwiegend Familien mit kleinen Kindern antrifft. Und tatsächlich bildeten diese lange Schlangen vor den Kassen. Dazwischen warteten geduldig jede Menge Jugendliche und Ältere, um sich den Film "Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat" anzusehen.
Um es kurz zu machen: 121 Minuten lang wurden Spannung und Unterhaltung vom Feinsten geboten. An manchen Stellen herrschte im Kinosaal atemlose Spannung, das Knistern der Popcorntüten wurde als störend empfunden und schließlich ganz eingestellt.
Ja, ich weiß, es gibt Kritiker, die bewerten den Film als nicht hundertprozentig korrekt und bemängeln jedes angeblich falsche Detail. Aber als ich die Kinokarten für mich und meine Familie löste, war ich mir völlig darüber bewusst, dass ich in keine historische Vorlesung an der Uni gehe. Und den Anspruch, ein Dokumentarfilm zu sein, erhebt der Film auch nicht. Ein Spielfilm, ob aus Hollywood oder aus sonst einem Land, ist eine eigene Kunstform und die künstlerische Freiheit besteht nun einmal auch darin, Wahrheit zu Gunsten einer spannenden Geschichte zu verdichten.
Operation Walküre ist realisiert worden, um eine spannende Geschichte zu erzählen. Und um zu zeigen, dass es im Deutschland des Dritten Reiches mutige Menschen gab, die sich gegen das herrschende Regime auflehnten. Beides halte ich für uneingeschränkt gelungen.
Die Handlung wird dicht erzählt und konzentriert sich ganz auf die Durchführung des Attentats. Die Schauspieler überzeugen alle durch ihre starken Leistungen. Tom Cruise spielt die Figur des Grafen von Stauffenberg zurückhaltend und gleichzeitig sehr präsent.
Wenn sich in diesen Tagen viele Jugendliche mit dem deutschen Widerstand beschäftigen, dann ist das mit Sicherheit auch ein Verdienst dieses Hollywood-Films.
Wie sagte eine junge Frau ein paar Plätze von mir entfernt am Ende des Films? "Ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es gut ausgehen wird - dabei weiß ich es eigentlich besser."
Diesem abschließenden Urteil kann ich nichts mehr hinzufügen.
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