Dienstag, 21. Oktober 2008

Eine schwarze Schlange kommt selten allein

Heute Nacht, kurz vor eins, saß ich plötzlich mit Herzklopfen senkrecht in meinem Bett, weil eine schwarze, aufrecht stehende Schlange versucht hatte, in meinen Kopf zu kriechen. Jedenfalls in meinem Traum. Mit dem diffusen Gefühl, das Tier zu kennen, habe ich es mit Worten beruhigt, bis es sich langsam zurückzog.


Der Traum hängt mir immer noch nach und hat eine unbestimmte Unruhe in mir ausgelöst. Vorhin habe ich dann einfach mal auf ein paar Websites über Traumdeutung herumgesucht. Offenbar hat sich so ziemlich jede Kultur der Welt mit ähnlichen Träumen beschäftigt. Die Schlange gilt als Vorbotin von Unglücken aller Art: Tod, Erkrankungen, Ehebruch etc. Sigmund Freud ordnet ihrem Erscheinen (einmal mehr) sexuelle Hintergründe zu. Interessant wurde es erst, als die verschiedenen Farben der Schlange hinzugezogen wurden. Eine schwarze Schlange steht für "geistige Erhellung und das Anzapfen geistigen Potentials".


Okay, damit kann ich leben, das akzeptiere ich. Der Artikel für meine neue, noch nicht veröffentlichte Website, den ich heute Vormittag geschrieben habe, ist jedenfalls ganz gut geworden. Ich bin zufrieden.


Jetzt lege ich erst einmal eine Pause ein.

O weh, heute ist nicht unbedingt mein Tag.
Ich war einkaufen. An der Fleischtheke im Supermarkt stelle ich fest, dass rechts der Kragen meiner Strickjacke unter meinem Mantel hervorschaut. Weil das blöd aussieht, fange ich an, den Kragen zurück unter den Mantel zu schieben.
Sagt die bildhübsche Verkäuferin, Anfang 20, die es bemerkt hat, mitfühlend zu mir:"Heiß hier, nicht wahr?"

NEIN! Es war EISKALT an der Kühltheke!
Und ich stehe zu meinen gelegentlichen Hitzewallungen. Nur dann nicht, wenn mich wildfremde junge Mädchen unvorbereitet darauf ansprechen und in der Nacht vorher unbedingt Schlangen in meinen Kopf hinein wollen.

Ich brauche jetzt Weltschmerz, großes Drama, Mitgefühl.
Gebt mir bis morgen, dann habe ich mich wieder gefangen.
Aus dem Rilke-Projekt: Laith al Deen interpretiert "In meinem wilden Herzen" von Rainer Maria Rilke:



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