Heute war einer dieser Tage, an denen nichts so richtig schief ging, aber auch nichts so richtig glatt.
Ein Vogel hatte die Motorhaube voll geschi... . Mir fiel buchstäblich alles, was ich anpackte,
aus der Hand. Der Schriftsatz, den ich heute abschließen wollte, liegt mir schon wieder auf dem Schreibtisch. Ich kam anderthalb Stunden zu spät aus dem Büro. Lebensmittel, die ich einkaufen wollte, waren ausverkauft. Der Sohn hatte seinen Schlüssel vergessen und musste vor dem Haus auf mich warten - wenn ich noch länger darüber nachdenke, fällt mir bestimmt noch mehr ein.
Besser, ich lasse es. Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist.
Der verstorbene Altersforscher Paul Baltes hat herausgefunden, dass zum erfolgreichen Altern unbedingt die Fähigkeit gehört, die Realität zum eigenen Vorteil zu deuten.
"Die psychologische Forschung zeigt, dass Menschen, die ein Gefühl von Optimismus, Selbstwirksamkeit und Handlungskontrolle haben, ihre Lebenschancen besser nutzen, und zwar unabhängig davon, wie gut ihre objektiven Ressourcen sind." Wer ständig an sich herummäkelt, macht sich nicht nur das Leben schwer, sondern stirbt statistisch gesehen auch früher. Dies weiß die Zeitschrift Psychologie compact in ihrer Ausgabe Nr. 20 zu berichten.
Weiter heißt es: Auch der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer rät, sich bewusst von destruktiven Leitbildern zu distanzieren. Zu diesem gehöre zum einem die Idee eines forever young, also das krampfhafte Festhalten an einem jugendlichen Erscheinungsbild, zum anderen das resignierte "Ich bin alt und nutzlos"... Auch wer nicht jede Anti-Aging-Welle reitet, schützt letzlich sein Selbstbild.
... ein bejahendes Selbst- und Altersbild fängt schon bei den Bezeichnungen an... Knowies (die Wissenden), Goldies, Classicals oder Best Agers, Woopies (Well off older people) oder Wollies (Well income old leisure people).
Das Frankfurter Zukunftsinstitut des Trendforschers Matthias Horx steuerte ... bei: die Power Ladies, die etwa 50-jährigen Frauen, die privat und beruflich ihren Platz im Leben gefunden haben, wissen, wer sie sind und was sie wollen. Im Gegensatz zur Generation ihrer Mütter sind sie sehr aktiv - und verfügen über ein eigenes Budget. Da sie seltener als früher in die Betreuung von Enkeln eingebunden sind, steht ihnen viel Zeit für Aktivitäten wie Reisen oder Weiterbildung zur Verfügung." Soweit das Zitat aus Psychologie Compact Nr. 20.
Eigentlich weiß ich ja schon lange, dass ich eine Art Power-Lady bin. Doch in einem Punkt irrt sich Herr Horx. Mit nunmehr 52 Jahren warte ich keineswegs auf Enkelkinder, sondern befinde mich selbst noch mitten in der Kinderaufzucht. Frauen bringen heutzutage nämlich deutlich später als früher ihre Kinder auf die Welt. Dieser Trend scheint am Trendforscher wohl vorbeigegangen zu sein ;- )
Eine Powerfrau par excellence: Queen Latifah singt I know where I've been aus dem Film Hairspray:
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