Ob der Valentinstag zur bloßen Geschäftemacherei verkommt oder eine willkommene Gelegenheit ist, liebevolle Gefühle zu zeigen, liegt letztlich ausschließlich an uns selbst. Der Tag ist jedenfalls keine Erfindung rühriger Geschäftsleute, sondern führt zurück bis ins Mittelalter, nachzulesen u.a. bei Wikipedia.
Danach wird der Valentinstag heutzutage zumeist auf die Sage des Bischofs Valentin von Terni zurückgeführt, der als christlicher Märtyrer starb. Der Legende nach hat er entgegen des kaiserlichen Gebots einige Verliebte christlich getraut, darunter auch Soldaten, die unverheiratet bleiben mussten. Mittlerweile wird der Valentinstag in vielen Ländern der Welt gefeiert, darunter auch China und Japan.
So ein Tag wie der Valentinstag ist ein netter Anlass, den Menschen, die uns auf unserem Weg begleiten, danke zu sagen. Denn es ist keinesfalls selbstverständlich, dass sie bei uns sind:
Liebe, Liebste, in der Ferne,
wie so sehr entbehr' ich Dich!
Leuchteten mir milde Sterne,
ach, wie bald ihr Glanz erblich!
Wenn ich deine weichen Wangen
leis in meine Hände nahm,
und voll zärtlichem Verlangen
Mund zu Mund zum Kusse kam;
wenn ich deine Schläfen rührte
durch der Haare duftig Netz,
o, wie war, was uns verführte,
beiden uns so süß Gesetz!
Und nun gehst du fern und einsam.
Ach, wie achtlos spielt das Glück!
Bringt, was einmal uns gemeinsam,
noch einmal sein Strom zurück?
Liebe, Liebste, in der Ferne,
wie so sehr entbehr' ich dich!
Leuchteten uns milde Sterne,
ach, wie schnell ihr Glanz erblich!
Christian Morgenstern, deutscher Lyriker, 1871-1914
Einen schönen Sonntag noch!
Hartmut Schories rezitiert Liebe, Liebste, in der Ferne von Christian Morgenstern:
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