Montag, 27. Oktober 2008

Führen und Folgen

Nein, ich werde hier nicht Churchill zitieren, von wegen Sport ist Mord. Sport ist wunderbar. Frau fühlt sich danach großartig, locker, in allerbester Stimmung. Vor allem, wenn Sport mit Musik verbunden ist.

Gestern haben wir nach einem halben Jahr Pause endlich wieder mit dem Tanztraining begonnen. Zwei Stunden Technik standen auf dem Programm. In der ersten Stunde ging es um die Vierteldrehung beim Langsamen Walzer: eins ZWEI dreh drei, eins ZWEI dreh drei...

Führen und Folgen lautete das Motto der zweiten Stunde am Beispiel Rumba. Ein heikles Thema für den Paarekurs im Durchschnittsalter von 45. Die wenigsten anwesenden Herren können beim Tanzen noch die Richtung vorgeben und mindestens genauso wenig der anwesenden Damen folgen ihren Herren ohne zu murren.
"Du musst dich jetzt drehen, Liebling."
"Woher soll ich das denn wissen? Du führst überhaupt nicht richtig, Schatz."
"Ich führe doch, Liebling, hier, ganz fest. Spürst du denn gar nichts mehr?"
Frau ist beleidigt. Am liebsten würde sie ihm jetzt eine Szene machen. Gar nichts mehr spüren, was soll das denn heißen?
Doch da sind der Rest der Gruppe und die Tanzlehrerin, also reißt frau sich zusammen.
Ein flüchtiger Blick in die Runde bringt Trost. Überall spielen sich ähnliche Szenen ab. Kleine Kabbeleien auf der Tanzfläche sind die Regel.
Also üben wir weiter die perfekte Rumba-Haltung und lassen dabei sinnlich unsere Hüften kreisen. Nach der Stunde sagen alle: "Hat Spaß gemacht."
Heute klagen bestimmt nicht nur wir über Muskelkater in den Oberarmen. Zwei Stunden lang die perfekte Armhaltung üben ist anstrengend

Rumba ist ein sinnlicher Tanz. Den Beweis dafür treten Joanna Leunis und ihr Partner Michael Malatovski an. Sie tanzen zu " the look of love", interpretiert von Diana Krall, einer kanadischen Jazzsängerin.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen