Mittwoch, 23. Dezember 2009

Gedicht: Das Christkind

Foto: Thommy Weiss/pixelio.de

Robert Reinick, 1805 bis 1852, war ein deutscher Maler und Dichter.

Das Christkind
von Robert Reinick

Die Nacht vor dem Heiligen Abend,
da liegen die Kinder im Traum.
Sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.

Und während sie schlafen und träumen,
wird es am Himmel klar,
und durch den Himmel fliegen
drei Engel wunderbar.

Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der Heilge Christ.
Es ist so fromm und freundlich,
wie keins auf Erden ist.

Und wie es durch den Himmel
still über die Häuser fliegt,
schaut es in jedes Bettchen,
wo nur ein Kindlein liegt.

Es freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen
das liebe Himmelskind.

Heut schlafen noch die Kinder
und sehen es nur im Traum.
Doch morgen tanzen und springen
sie um den Weihnachtsbaum.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Interview mit der "Weihnachtstante" Elke Bräunling und dem Nervzwerg




Fotos: Elke Bräunling Auch eine "Weihnachtstante" wie Elke Bräunling braucht eine Muse. In Elkes Fall scheint es sich dabei um den vorwitzigen Nervzwerg zu handeln, der uns im Interview ständig dazwischen quatschte - ein vorlauter kleiner Kerl mit einem gesunden Selbstbewusstsein...



Pressemitteilung auf Openpr.de hier
Pressemitteilung im Offenen Presseportal hier



Die Vita



Elke Bräunling, Jahrgang 1959, arbeitet in erster Linie als freie Autorin und engagierte Journalistin. Seit dem Studium (Geschichte, Geografie und Rechtswissenschaften) schreibt sie Songtexte und Geschichten für Klein und Groß. Mittlerweile stammen mehr als 60 Kinder- und Sachbüchern (sowie Romane unter ihrem „Alter Ego“).aus ihrer Feder. Ihr Engagement gilt besonders Kindern, die unter Schulängsten und Mobbing leiden, und der Musik.
Elke Bräunling ist für mich – auch – eine Weihnachtsautorin, weil sie sich mit ihren Arbeiten auf unterschiedliche und höchst kreative Weise mit dem Thema „Weihnachten“ auseinandersetzt.



Ein gutes Beispiel dafür ist ihr Geschichtenblog: http://elkeskindergeschichten.blog.de/ , auf dem beinahe täglich eine neue Weihnachtsgeschichte für Groß und Klein nachgelesen werden kann. Ideal für alle, die dringend Nachschub benötigen. Geschichten (und Musik) zum Download erhältlich in allen gängigen Downloadportalen sowie HIER: http://kinderlieder.soforthoeren.de/category.326.Elke-Braeunling--Paul-G-Walter.html



Auf die Frage, auf welches ihrer vielen Werke sie hier im Blog gerne hinweisen möchte, antwortete sie mir: "Ich nenne passend für die Zeit so kurz vor Weihnachten lieber 3 Geschichten, alle zu finden in meinem Weblog (bitte einfach die Titel anklicken):
Was meine Leser am liebsten mögen und wonach am häufigsten gefragt wird: „Der kleine Sternenengel und die Hoffnung“ Was ich am liebsten mag: „Das Christkind im Kirschbaum“ Was wir beide am liebsten mögen, Leser, Kunden und ich: „Die rechte Weihnachtsfreude“ .





Das Interview



Liebe Elke, ein herzliches Willkommen auf SweetLittle50. Hier steht zurzeit jeder Beitrag unter dem Motto "Weihnachten", allerdings sehr traditionell. Dich hingegen kenne ich schon seit vielen Jahren als kreative und erfolgreiche Weihnachtsgeschichtenerfinderin.
Liebe Marte, zunächst einmal danke ich herzlich für die Einladung zum „Weihnachts“-Interview. Es macht mir eine große Freude, dir und deinen Lesern ein wenig aus einem meiner vielen Autorenleben, dem der „Weihnachtstante“ nämlich, zu erzählen.


„Hey, halt, vergiss mich nicht bei der Sache! Ja ja und stell mich gefälligst vor!“


Ach, du schon wieder. Augenblick. Ich verbessere mich. Also, liebe Marte, du siehst, ich bin nicht alleine. Mein Freund, der Weihnachtszwerg, möchte auch an dem Interview teilhaben. Wäre das machbar?


„Klardoch. Und ver-ver-vergiss nicht zu sagen, dass ich nur jetzt ein Weihnachtszwerg bin. Ich kann nämlich auch ein Schneezwerg sein, ein Winterzwerg, ein Faschingszwerg, ein Angstzwerg, ein Osterzwerg, ein ...“


Klappe! Benimm dich! Wir sind öffentlich hier, du Zwerg. Und vorstellen muss ich dich jetzt, denke ich, nicht mehr. Das hast du selbst schon getan.“


„Jjjjjaaaaa. Einer hier muss ja mitdenken.“


Dass du auch ein „Nervzwerg“ bist, hast du vergessen zu sagen. Und jetzt sei still. Ich muss mich konzentrieren.


„Bin immer still.“


Psssst ...


„Halt! Halt! Eines muss ich noch fragen: Hast du auch einen Zwerg, Frau Marte?“


Grmpffff ... Beachte ihn nicht, Marte. Er gehört halt – irgendwie – dazu, wenn es um Kindergeschichten geht. Und im Prinzip sind einige deiner Fragen damit zum Teil auch schon beantwortet ...



Seit wann schreibst Du Weihnachtsgeschichten speziell für Kinder und wie kam es dazu?
Mit Weihnachten fing witzigerweise mein Leben als Autorin an. Eine Lebensrichtung, die ich mir vorab nie vorgestellt – und auch nicht wie viele meiner Kollegen - je erträumt hatte. Ich wollte nämlich Musikerin werden. Oder Gärtnerin. Beides scheiterte. Ersteres am Veto des Gutachterarztes des Konservatoriums, der mir nach bestandener Aufnahmeprüfung zu schwache Handgelenke attestierte. Letzteres am strikten Nein meiner Eltern. Nun ja. So studierte ich etwas ziellos vor mich hin, u.a. Geschichte (mit Magisterabschluss) und Rechtswissenschaften. Letzteres gab ich kurz vor Examen auf, weil mir u.a. Weihnachten in die Quere kam. Es fing ganz harmlos an. Mein Lebensgefährte, der damals als Musiker beruflich alle nur erdenklichen Musikrichtungen ausprobierte, befand sich gerade in seiner sog. „ernsthaften“ Phase und arbeitete im Sommer als Assistent von Leonard Bernstein bei den jeweiligen Festspielen und als Kirchenmusiker in den Wintermonaten. Eines Tages nun bat er mich, flehentlich fast, ihm beim Schreiben und Komponieren eines kritischen Weihnachtsspiels zu helfen. Komponieren? Ja, das konnte ich mir vorstellen. Aber schreiben? Ich mit meiner chronischen Vier in Deutsch? Schreiben sollte ich eigentlich ein Referat für die Uni – und ich schrieb dann jenes kritische Weihnachtsspiel. Und weil dieses Spiel zu kurz ausfiel, bastelte ich eine weihnachtlich etwas triefende Geschichte, die der Hauptdarsteller im Spiel erzählte, mitten ins Spiel hinein. Die schlaue Lösung einer schreibfaulen Studentin. Und ... das Spiel und vor allem die „eingeflickte“ Geschichte wurden quasi über Nacht bekannt und ehe ich mich versah, sollte ich weitere Weihnachtsspiele, Songtexte, Geschichten schreiben. Und wieder ehe ich mich versah, hielt ich eigene Bücher in den Händen und konnte es eigentlich lange Zeit nicht fassen und auch nicht ernst nehmen.
„Hey, halt. Hihi. Das hab ich gut gemacht damals, nicht wahr? Aber sag, hast du es eigentlich heute begriffen?“


Diese Frage, Zwerg, stell mir bitte in zehn Jahren oder so noch einmal. Danke.


„Psssst. Sie wird’s nie begreifen. Psssssst.“



Was ist das Besondere, für Kinder zu schreiben? Wie gelingt es Dir, sie zu erreichen?
Diese Frage habe ich mir so nie gestellt. Ich denke auch nicht daran, für Kinder zu schreiben und speziell sie erreichen zu wollen. Meine Texte richten sich an Menschen, und je nach Themenvorgabe denke ich mich in die Menschen der Zielgruppe hinein, stelle mich vor sie, schaue ihnen in die Augen, denke nach ... und schreibe. Und irgendwie muss ich dabei wohl auf wundersame Art abtauchen in eine andere Welt. Ich sehe dann mich als „Klein-Elke“ zusammen mit vier alten Herren, die meine Kindheit sehr bereichert und meine Fantasie zum Geschichtenträumen sehr geprägt hatten. Sie saßen oft zusammen, diese vier „Alten“, die im Herzen sehr jung geblieben waren und die immer Zeit für mich und meine Fragen hatten. Ich sehe sie auch jetzt in diesem Augenblick vor mir, wie sie da gemütlich im hinteren Stüberl eines Hotels am Fuße des Wendelsteins sitzen und vor einem Glas Wein philosophieren: Mein pfälzisch/französisch angehauchter Großvater, mein baltischer Großonkel Nicki (ihm gehörte das Hotel), der zuweilen leicht sächselnde („Nenn“-)Onkel Erich (Kästner) und der bayerische Autor humoriger Romane Jo Hanns Rösler. Oft sind Opa und ich dem Trubel zu Hause entflohen und in jenes Hotel nach Bayern gefahren – und „meine über alles geliebten vier Alten“ haben mich immer gleichwertig behandelt, so als sei ich die fünfte im Bunde und nicht ein kleines quengelndes Kind. Sie haben sich auf Augenhöhe mit mir unterhalten und mir Werte und Ideale vermittelt, die mich bis heute jeden Tag an sie alle erinnern lassen. Und von ihnen habe ich gelernt, dass man nie zu alt ist, um „Kind“ zu sein. Siehst du es auch, Marte? Das Bild von den vier Alten und dem kleinen Mädchen, das wissbegierig alles beobachtet, aufschnappt, aufnimmt, verinnerlicht? Und weißt du nun, woher jener „Nerv“-Zwerg, der auch jetzt neben mir sitzt und die Finger über die Tasten laufen lässt, stammt?


„Hey, hör auf zu schwärmen. Das interessiert hier doch niemanden!“


Bist du gefragt oder ich? Aber du hast Recht, Zwerg! Die Frage ist eigentlich beantwortet, oder?



Wer sind die größeren Fans? Die Kinder, für die Deine Geschichten bestimmt sind, oder die Erwachsenen, die Deine Geschichten mindestens ebenso gerne lesen?
Fans? Sagen wir lieber, die Leser und/oder Zuhörer meiner Geschichten. Damit kann ich besser umgehen, ja, und irgendwie ist diese Frage schon oben beantwortet, denn ich schreibe nicht für Kinder und nicht für Erwachsene. Ich schreibe für Menschen, die gerade Lust auf eine Geschichte oder eine Erzählung oder ein Lied haben. Und da die Nachfrage anhält, denke ich mal, dass der eine oder andere Text auch gut ankommt, sei es bei einem kleinen oder einem großen Menschen.
„Oder bei einem Zwerg!!!! Hörst du?“


Natürlich. Nun nun geh ein bisschen spielen, Zwerg! Draußen scheint die Sonne.



Auf Deinem Kindergeschichtenblog http://elkeskindergeschichten.blog.de veröffentlichst Du fast täglich eine neue Weihnachtsgeschichte und dies bereits seit 2007. Woher nimmst Du Deine immer neuen Ideen?
Nun, diese Frage kann nur der Zwerg beantworten, und der ist gerade mal kurz nach draußen gelaufen. Sonne gucken. Ganz sicher bringt er mir wieder eine Handvoll Ideen von seinem Kurzausflug mit. Die Vorbereitung eines Buches, das Weihnachten erscheinen soll, braucht einen längeren zeitlichen Vorlauf.



Wie bringst Du Dich zur "unpassenden" Jahreszeit in Weihnachtsstimmung?
Gegenfrage: Was ist „Weihnachtsstimmung“? Für mich ist „Weihnachtsstimmung“ eines jener Schlagworte, das bestimmte Erwartungen beinhaltet. Erwartungen, die meist mit Enttäuschungen enden. In der Fantasie, der Vorstellungskraft, findet das Leben auf einem ganz anderen Level statt. Einem Level, der sich in der Wirklichkeit nur schwer, oft nie, erreichen lässt. Aber jene übersteigerte Fantasie ist es auch, die es möglich macht, im sonnenwarmen Wonnemonat Mai beispielsweise ein Märchen über einen Engel, der sich auf die große Lichtertanne am Weihnachtsmarkt verirrt, zu schreiben. Und sollte sie einmal im wohl verdienten „Weihnachtsurlaub“ sein, die Fantasie, so gibt es noch den Zwerg, den du schon kennen lernen durftest oder, mein Dauertipp an alle, die Natur. Sie hält ein Füllhorn an Ideen bereit, so man sie denn zulässt – und das ist kein Klischéedenken. Mit Verlagen hatte ich eigentlich immer in der „richtigen“ Winterzeit über neue Weihnachtsprojekte verhandelt. Ein Jahr Vorlauf ist hier üblich. Auch in diesem Jahr steht ein Weihnachtsbuch für 2010 bereits fest. Ja, und meine verlagsfremden Abnehmer klopfen – passend mit den ersten Lebkuchen im Supermarkt – ab September bei mir an. Und sie klopfen noch immer. Nun, wir haben ja auch noch gut 10 Tage Zeit bis zum Fest ...



Haben sich Deine Geschichten mit wachsender Lebenserfahrung verändert? Oder anders gefragt, hast Du das Bedürfnis, Deinen Lesern eine Botschaft mit auf den Weg zu geben?
Offen gesagt möchte ich nur eines: Unterhalten. Und wenn diese Unterhaltung Freude bringt oder Rührung oder Erinnerungen, so bin ich es, die sich am meisten darüber freut.
„Da bin ich wieder. Hast du geglaubt, du hättest jetzt „zwergenfrei“? Mitnichten, so lange es mich Wicht gibt. Und wie ich sehe, komme ich gerade im richtigen Augenblick.“


Wie meinst du das, du Nervzwerg?


„Du schummelst dich um die Frage mit der ‚wachsenden Lebenserfahrung’. Hihi. Habe ich dich erwischt?“


Hast du. Und nein, ich schummele nicht. Ich wollte gerade ...


„Ha! Sag’s nicht! Sag’s nicht! Wer ‚Kind’ ist bleibt ‚Kind’ und das ist auch gut so.“


Das haben meine vier „Alten“ auch immer gesagt und ich finde, es ist ein würdiges Schlusswort.



Magst Du uns verraten, was für Dich persönlich "Weihnachtsfreude" bedeutet?
Das, Marte, hat der Zwerg gerade gesagt. In sich selbst ruhend Kind bleiben und immer zu sich selbst ehrlich sein, das bedeutet für mich gerade zur Weihnachtszeit, aber nicht nur da, das schönste Glück.


„Das hast du nun aber nett gesagt.“


Klar, du musst natürlich das letzte Wort behalten.


„Selbstredend...“



Liebe Elke, vielen Dank für dieses Interview. Ich wünsche Dir und Deinem Mann ein harmonisches Weihnachtsfest und für 2010 Gesundheit, Glück und Erfolg!
Das, liebe Marte, wünsche ich Dir und Deiner Familie, auch – und ich schicke dir ein leises Lächeln dazu.


„Ja, ha-a-a ... Und auch von mir „Fro-ho-ho-e Weih-h-h-nacht, Ma-ha-a-rte! Und tschü-hü-üüüs!“


PS: Pssst!!! Sorry, Marte, er kann seine vorwitzige Klappe einfach nicht halten. Also, tschüs dann.

Samstag, 19. Dezember 2009

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern

Foto: taschaklick/pixelio.de

Minus 12 Grad waren es heute Morgen beim Einkaufen. Wenn ich passend dazu das Märchen vom Mädchen mit den Schwefelhölzern auf den Blog nehme, dann mit dem Hinweis, bei diesem Wetter verstärkt auf die Menschen zu achten, die sich nicht wie wir in ein schützendes Zuhause zurückziehen können. Achtsamkeit passt ganz wunderbar in die Weihnachtszeit, nicht wahr?

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
von Hans Christian Andersen

Es war entsetzlich kalt; es schneite und es war beinahe dunkel, der letzte Abend des Jahres. In dieser Kälte und Finsternis ging auf der Straße ein kleines, armes Mädchen mit bloßem Kopf und nackten Füßen; ja, sie hatte zwar Pantoffeln angehabt, als sie von Hause wegging, aber was nützte das schon! Es waren sehr große Pantoffeln, ihre Mutter hatte sie zuletzt benutzt, so groß waren sie, und die verlor die Kleine, als sie über die Straße eilte, während zwei Wagen so erschreckend schnell vorbeifuhren. Der eine Pantoffel war nicht zu finden, und mit dem andern lief ein Knabe davon; er sagte, den könne er als Wiege brauchen, wenn er selbst einmal Kinder bekomme.

Da ging nun das kleine Mädchen auf den nackten, kleinen Füßen, die vor Kälte rot und blau waren. In einer alten Schürze trug sie eine Menge Schwefelhölzer, und ein Bund hielt sie in der Hand. Niemand hatte ihr den ganzen Tag hindurch etwas abgekauft; niemand hatte ihr einen kleinen Schilling gegeben. Hungrig und verfroren ging sie dahin und sah so eingeschüchtert aus, die arme Kleine! Die Schneeflocken fielen in ihr langes, blondes Haar, das sich so schon um den Nacken ringelte, aber an diese Pracht dachte sie wahrlich nicht. Aus allen Fenstern glänzten die Lichter, und dann roch es auf der Straße so herrlich nach Gänsebraten; es war ja Silvester- abend, ja, daran dachte sie!

Drüben in einem Winkel zwischen zwei Häusern, von denen das eine etwas mehr vorsprang als das andere, dort setzte sie sich hin und kauerte sich zusammen. Die kleinen Beine hatte sie unter sich hochgezogen; aber es fror sie noch mehr, und nach Hause zu gehen, wagte sie nicht. Sie hatte ja keine Schwefelhölzer verkauft, nicht einen einzigen Schilling bekommen. Ihr Vater würde sie schlagen, und kalt war es zu Hause, sie hatten nur eben das Dach über sich, und da pfiff der Wind herein, obwohl in die größten Spalten Stroh und Lumpen gestopft waren. Ihre kleinen Hände waren beinahe ganz abgestorben vor Kälte. Ach! Ein kleines Schwefelhölzchen könnte guttun. Wenn sie es nur wagen würde, eines aus dem Bund zu ziehen, es gegen die Wand zu streichen und die Finger zu erwärmen! Sie zog eins heraus, ritsch! Wie es sprühte, wie es brannte! Es war eine warme, helle Flamme, wie ein kleines Licht, als sie, es mit der Hand umschirmte. Es war ein seltsames Licht: dem kleinen Mädchen war es, als säße es vor einem großen, eisernen Ofen mit blanken Messingkugeln und einem Messingrohr. Das Feuer brannte so herrlich, wärmte so gut; nein, was war das! Die Kleine streckte schon die Füße aus, um auch diese zu wärmen - da erlosch die Flamme. Der Ofen verschwand, sie saß mit einem kleinen Stück des abgebrannten Schwefelhölzchens in der Hand.

Ein neues wurde angestrichen, es brannte, es leuchtete, und wo der Schein auf die Mauer fiel, wurde diese durchsichtig wie ein Schleier; sie sah gerade in die Stube hinein, wo der Tisch gedeckt stand mit einem blendendweißen Tischtuch, mit feinem Porzellan, und herrlich dampfte die gebratene Gans, gefüllt mit Zwetschgen und Äpfeln; und was noch prächtiger war: die Gans sprang von der Schüssel herunter, watschelte durch die Stube, mit Messer und Gabel im Rücken; gerade auf das arme Mädchen kam sie zu. Da erlosch das Schwefelholz, und es war nur die dicke, kalte Mauer zu sehen.

Die Kleine zündete ein neues an. Da saß sie unter dem schönsten Weihnachtsbaum; er war noch größer und schöner geschmückt als der, den sie bei der letzten Weihnacht durch die Glastür bei dem Kaufmann gesehen hatte. An den grünen Zweigen brannten tausend Kerzen, und bunte Bilder, gleich denen, welche die Schaufenster schmückten, sahen auf sie herab. Die Kleine streckte beide Hände in die Höhe - da erlosch das Schwefelholz; die vielen Weihnachtslichter stiegen höher und höher. Sie sah, jetzt waren sie zu den hellen Sternen geworden, einer von ihnen fiel und hinterließ einen langen Feuerstreifen am Himmel. »Jetzt stirbt jemand«, sagte die Kleine, denn die alte Großmutter, die einzige, die gut zu ihr gewesen, aber nun tot war, hatte gesagt: wenn ein Stern fällt, geht eine Seele hinauf zu Gott.

Sie strich wieder ein Schwefelhölzchen gegen die Mauer, es leuchtete ringsumher, und in dem Glanz stand die alte Großmutter, so klar, so schimmernd, so mild und lieblich.

»Großmutter«, rief die Kleine, »oh, nimm mich mit! Ich weiß, du bist fort, wenn das Schwefelhölzchen ausgeht, fort, ebenso wie der warme Ofen, der herrliche Gänsebraten und der große, gesegnete Weihnachtsbaum!«

Und sie strich hastig den ganzen Rest von Schwefelhölzern an, die im Bund waren. Sie wollte Großmutter recht festhalten; und die Schwefelhölzer leuchteten mit einem solchen Glanz,
daß es heller war als der lichte Tag. Großmutter war früher nie so schön, so groß gewesen; sie hob das kleine Mädchen auf ihren Arm, und sie flogen in Glanz und Freude so hoch, so hoch dahin; und dort war keine Kälte, kein Hunger, keine Angst, sie waren bei Gott.

Aber im Winkel beim Hause saß in der kalten Morgenstunde das kleine Mädchen mit roten Wangen, mit einem Lächeln um den Mund - tot, erfroren am letzten Abend des alten Jahres. Der Neujahrsmorgen ging über der kleinen Leiche auf die mit den Schwefelhölzern dasaß, von denen ein Bund fast abgebrannt war. Sie hatte sich wärmen wollen, sagte man. Niemand wußte, was sie Schönes gesehen hatte und in welchem Glanz sie mit der alten Großmutter eingegangen war zur Neujahrsfreude.

Freitag, 18. Dezember 2009

Gedicht: Weihnachtslied von Theodor Storm

Foto: Dr. Gerhardt/pixelio.de
Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit erinnern, als die Kinder an Weihnachten vor dem Tannenbaum ein Weihnachtsgedicht aufgesagt haben. Erst danach wurde beschert.
Als ich selbst Kind war, gefiel mir dieser Brauch ganz und gar nicht. Die Ungeduld trieb mich um. Heutzutage krame ich vor dem Fest die alten Weihnachtsgedichte hervor, damit sie mir helfen, in weihnachtliche Stimmung zu kommen. Auch das Weihnachtlied von Theodor Storm gehörte einmal zu meinem Repertoire:

Weihnachtslied
von Theodor Storm

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht;
Vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte,
Und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher Kirchenglocken
Mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn;
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Gedicht: Christkind im Walde

Ernst von Wildenbruch wurde am 3. Februar 1845 in Beirut/Libanon als Sohn des preußischen Generalkonsuls von Syrien geboren. Er starb am 15. Januar 1909 in Berlin. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete er als Jurist und Diplomat.


Christkind im Walde

von Ernst von Wildenbruch

Christkind kam in den Winterwald,
der Schnee war weiß, der Schnee war kalt.
Doch als das heil'ge Kind erschien,
fing's an, im Winterwald zu blühn.

Christkindlein trat zum Apfelbaum,
erweckt ihn aus dem Wintertraum.
"Schenk Äpfel süß, schenk Äpfel zart,
schenk Äpfel mir von aller Art!"

Der Apfelbaum, er rüttelt sich
der Apfelbaum, er schüttelt sich,
da regnet's Äpfel ringsumher;
Christkindleins Taschen wurden schwer.

Die süßen Früchte alle nahm's,
und also zu den Menschen kam's.
Nun, holde Mäulchen, kommt, verzehrt,
was euch Christkindlein hat beschert!

Montag, 14. Dezember 2009

Weihnachtliche Schnellsprechsätze

Foto: S.Hofschlaeger/pixelio.de


Ein heiterer Zeitvertreib für Erwachsene und Kinder, die es bis Weihnachten kaum noch erwarten können, sind weihnachtliche Schnellsprechsätze. Wer kann diese Sätze am häufigsten hintereinander sprechen?
  • Wir Weihnachtswichtel wollen winters weiche Wolle weben, wenn Weben weicher Wolle Weihnachtswichtelwerk wäre.

  • Sieben seit sechs Stunden steinerweichend stöhnende Stiefelputzer stauben Stehaufmännchen Stiefelspitzen ab.

  • Lustige Lebkuchen locken listige Leckermäulchen.

  • Unter zimtbraunen Zipfelmützen zappelnde Zwuckelzwerge zanken, doch in rostroten Röckchen reitende raufen nie.

  • Weihnachtsmänner essen gerne Sahnewaffeln, Sahnewaffeln essen Weihnachtsmänner gern.

(entnommen: Das große bunte Weihnachtsbuch von Karin Jäckel/Marion Krätschmer)

Sonntag, 13. Dezember 2009

Heute wird das Luciafest gefeiert

Heute am 13.Dezember wird nicht nur in Schweden das Luciafest gefeiert. Der Ursprung des Festes ist nicht mehr so leicht zu rekonstruieren. Früher wurde an diesem Tag die Wintersonnenwende gefeiert. Heute erinnert er an die Heilige Lucia, ohne dass das Fest selbst besonders christlich geprägt ist.

Der Legende nach lebte Lucia zur Zeit der Christenverfolgung in Syrakus. Mit ihrer Mutter war sie dem neuen christlichen Glauben beigetreten. Den Christen war es verboten, eigene Gottesdienste abzuhalten, heimlich trafen sie sich in den unterirdischen Gängen von Rom. Lucia hatte die Aufgabe übernommen, Brot und Wein in die Katakomben zu schaffen. Da niemand zu ihrer Hilfe mitkommen konnte, sie aber beide Hände zum Tragen brauchte, flocht sie sich einen Haarkranz aus Lorbeer- und Stechpalmenzweigen und steckte viele Kerzen darauf. So hatte sie es hell auf ihrem Weg und tragen konnte sie auch.
Ein abgewiesener Freier verriet sie jedoch an die Soldaten. Man nahm Lucia gefangen, doch auch unter der Folter verriet sie ihre Glaubensgeschwister nicht. Diese vergaßen Lucia nie.

Noch heute backen die Kinder am 12.Dezember, dem Vorabend des Luciafestes Lucia-Brötchen und Ingwerkekse. Am folgenden Morgen verkleidet sich das älteste Mädchen im Haus mit einem weißen Gewand, das mit einer roten schärpe gehalten wird, als heilige Lucia. Auf ihrem Kopf trägt sie einen Lichterkranz aus Tannenreisig im Haar. Nun darf sie den übrigen Familienmitgliedern Kaffee und Lucia-Gebäck ans Bett bringen. Wen sie besonders mag, der erhält weißes Gebäck, die Lucia-Katzen. Wen sie weniger mag, der erhält Schokoladenkekse, die Teufels-Katzen.

Samstag, 12. Dezember 2009

Rezept: Aachener Printen zum Selberbacken

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Aachener Printen sind eine Art Lebkuchen mit hoher Tradition und stammen aus dem Raum Aachen. Besonders aus der Weihnachtszeit sind sie nicht weg zu denken. Es gibt sie in vielen Variationen zu kaufen. Hier ist ein Backrezept für alle Fans des Do-it-yourself. Viel erfolg beim Ausprobieren.


Aachener Printen


5oo g Sirup, 3 EL Wasser, 5 g Pottasche, 150 g Kandiszucker, 100 g Zucker, 600 g Mehl, 50 g gewürfeltes Orangeat, 1 prise Piment, 3 gehäufte TL Anis, 2 TL Koriander, 2 gehäufte TL Zimt, 1 Prise nelkenpfeffer, 1 Prise Kardamon, 1 Prise Muskatnuss, 1 Prise Natron


Sirup mit Wasser erhitzen. Pottasche in etwas Wasser auflösen. Mit kleingeschlagenem Kandiszucker und den übrigen Zutaten zum Sirup geben. Teig gut kneten. Am besten über Nacht in einem kühlen Raum stehenlassen. Den Teig dann 3 mm dick ausrollen. 3 mal 8 cm große Rechtecke ausschneiden. Backblech mit Backpapier auslegen. Teigstücke drauflegen. Blech in den Ofen schieben.

Backzeit: etwa 15 Minuten

Elektroherd: 220 Grad

Donnerstag, 10. Dezember 2009

Verschneit liegt rings die ganze Welt




Foto: Jens Bredehorn/pixelio.de

Für das Wochenende ist Dauerfrost angesagt, echtes Winterwetter also. Hier in unseren Breiten ist wohl kaum mit Schnee zu rechnen, auch wenn er noch so gut zur Vorweihnachtszeit passt.


Verschneit liegt rings die ganze Welt

von Joseph von Eichendorff

Verschneit liegt rings die ganze Welt, ich hab nichts, was mich freuet,
Verlassen steht ein Baum im Feld, hat längst sein Laub verstreuet.

Der Wind nur geht bei stiller Nacht und rüttelt an dem Baume,
Da rührt er seinen Wipfel sacht und redet wie im Traume.

Er träumt von künft'ger Frühlingszeit, von Grün und Quellenrauschen,
Wo er im neuen Blütenkleid zu Gottes Lob wird rauschen.

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Springerle backen nicht nur die Schwaben

Foto: Albrecht E. Arnold/pixelio.de


Springerle sind ein urschwäbisches Weihnachtsgebäck. Zum Backen werden alte Holzmodel verwendet, die von Generation zu Genartion vererbt wurden. Früher schnitzte man die Model aus Holz oder Leder selber.




Ihren Namen haben die Springerle vermutlich deshalb, weil der Teig beim Backen fast um die Hälfte aufgeht. Wer die Spingerle zu Weihnachten essen möchte, der sollte sich allmählich ans Backen machen. Mit ein wenig Liegezeit schmecken sie besser.




Ein leckeres Rezept für Springerle habe ich auf dem Kochlust-Blog entdeckt, bitte hier entlang.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Das Lied des Nussknackers

Foto: urulaia/pixelio.de

Zitat: "Ein Nussknacker ist ein Werkzeug zum Öffnen von Nüssen bzw. zum Knacken der Nussschalen. Nussknacker gibt es in verschiedenen Formen und Varianten." So steht es bei Wikipedia.de, nachzulesen hier.

Dekorative Nussknacker aus Holz werden gerne in der Vorweihnachtszeit als Zimmerschmuck aufgestellt. Der deutsche Dichter Heinrich Hoffmann (1809 - 1894, Struwwelpeter) hat ihnen sogar ein eigenes Lied gewidmet.



Lied des Nussknackers

König Nussknacker, so heiß ich,
Harte Nüsse, die zerbeiß ich.
Süße Kerne schluck ich fleißig;
Doch die Schalen, ei, die schmeiß ich
Lieber andern hin,
Weil ich König bin.
Aber seid nicht bang!

Zwar mein Bart ist lang,
Und mein Kopf ist dick
Und gar wild mein Blick;
Doch was tut denn das?
Tu kein'm Menschen was,
Bin im Herzensgrund,
Trotz dem großen Mund,
Ganz ein guter Jung.

Lieb Veränderung,
amüsier mich gern
Wie die großn Herrn.
Arbeit wird mir schwer,
Und dann mag ich sehr
Frommen Kindersinn,
Weil ich König bin.

Montag, 7. Dezember 2009

Die gesunde Kraft von Nüssen und Mandeln

Foto: M. Großmann/pixelio.de

Keine Vorweihnachtszeit ohne Nüsse und keine Nüsse ohne einen warnenden Hinweis auf ihren hohen Fettgehalt. Dabei wird schnell übersehen, wie gesund und nahrhaft Nüsse sind.

Die heimischen Walnüsse zum Beispiel sind reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und wirken regulierend auf einen zu hohen Cholesterinspiegel. Einer Studie der Hospital Clínic der Universität Barcelona zufolge verbessert sich durch den regelmäßigen Genuss an Walnüssen auch die Dehnbarkeit der Arterien.

Kanadische Wissenschaftler haben die Wirkung von Mandeln gegen Diabetes nachgeweisen. Danach steigt der Zuckerwert im Blut viel weniger an, wenn die Mahlzeit neben schnell verwertbaren Kohlehydraten wie Weißbrot auch Mandeln enthält. Auch zum Schutz vor Herz- und Kreislauf-Erkrankungen tragen sie bei.

Also keine Scheu vor dem Genuss von Nüssen und Mandeln in der Vorweihnachtszeit. Eine Handvoll davon ist erlaubt.

Interessante Links zum Thema:

Durchblick Gesundheit
Banghofer Gesundheitstipps

Samstag, 5. Dezember 2009

Gedicht: Niklas ist ein guter Mann

Foto: Karl-Michael Soemer/pixelio.de

Es ist Nikolausabend. Millionen Kinder und auch noch so mancher Erwachsener stellen heute Abend ihre Stiefel vor die Tür. Sie vertrauen darauf, dass der Nikolaus sie über Nacht mit allerhand Leckereien füllen wird.

Der Nikolaus-Brauch ist seit dem Mittelalter bekannt. Damals war der Nikolaustag sogar der Höhepunkt der Adventszeit. Ein alter Mann mit langem weißen Bart und einer Bischofsmütze auf dem Kopf brachte die Geschenke: Äpfel, Nuss und Mandelkern.

Erst die Reformationszeit brachte eine Änderung, denn seither werden die größeren Geschenke an Weihnachten gebracht. Der Brauch um den Heiligen Nikolaus und seinen Knecht Ruprecht, die am 6. Dezember Süßes für die "guten" Kinder und die Rute für die anderen brachten, blieb jedoch weitestgehend erhalten.

Niklas ist ein braver Mann

Niklas ist ein braver Mann.
Bringt den kleinen Kindern was,
die großen lässt er laufen,
die können sich was kaufen.

Niklas, Niklas, guter Mann,
zieh die Sonntagsstiefel an,
reis damit nach Spanien,
kauf Äpfel und Kastanien,
lass die Großen laufen,
die können sich was kaufen.

Heiliger Sankt Nikolaus,
komm in meines Vaters Haus!
Leg mir schöne Sachen ein,
will ein braves Bübchen sein.

Niklas, komm in unser Haus,
schütt dein goldig Säcklein aus,
Stell den Esel an den Mist,
Dass er Heu und Hafer frisst.

Ruprecht, Ruprecht, guter Gast,
Hast du mir was mitgebracht?
Hast du was, dann setz dich nieder,
Hast du nichts, dann geh nur wieder!

Wo die Kinder folgen gern,
da bring ich Nuss und Mandelkern,
Äpfel, Birnen, Hutzeln und Schnitz
für den Hansl und Heiner,
für den Franzl und Fritz.

Knackt die Schale, springt der Kern,
Weihnachtsnüsse ess ich gern.
Komm bald wieder in mein Haus,
alter guter Nikolaus.



(Unbekannt)

Freitag, 4. Dezember 2009

Gedicht: Der Bratapfel

Foto: Aira/pixelio.de
Lecker, so ein Bratapfel, wenn's draußen ungemütlich wird. Das passende Gedicht dazu gilt als bayrisches Volksgut. Bei Wikipedia.de habe ich aber auch einen Hinweis auf Fritz und Emily Kögel als vermutliche Verfasser gefunden. Danach sind die Verse erstmals 1901 im Kinderbuch "Die Arche Noah" erschienen.

Der Bratapfel

Kinder, kommt und ratet,
was im Ofen bratet!
Hört, wie's knallt und zischt.
Bald wird er aufgetischt,
der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel,
der Kapfel, der gelbrote Apfel.

Kinder, lauft schneller,
holt einen Teller,
holt eine Gabel!
Sperrt auf den Schnabel
für den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den goldbraunen Apfel!

Sie pusten und prusten,
sie gucken und schlucken,
sie schnalzen und schmecken,
sie lecken und schlecken
den Zipfel, den Zapfel,
den Kipfel, den Kapfel,
den knusprigen Apfel.

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Gesehen: Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte

Ich gebe es gerne zu - trotz meines fortgeschrittenen Alters bin ich ein Fan von Weihnachtsfilmen. Im Laufe der Jahre habe ich schon einige gesehen und auch in diesem Jahr habe ich bereits die Gelegenheit genutzt, mein persönliches Repertoire zu erweitern. Am vergangenen Sonntag sah ich die neueste Disney-Kreation: "Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens" in 3-D-Technik.

17mal ist die Geschichte von Charles Dickens bereits verfilmt worden, doch keine ähnelte dieser Neuauflage, die in erster Linie ein Wunderwerk der neuen Motion Capture Technik ist. Mit dieser lassen sich menschliche Bewegungen so aufzeichnen, dass sie von Computern gelesen werden können. Die menschlichen Darsteller wie Jim Carrey als verbitterter Geizhals Ebenezer Scrooge treten hinter der Technik völlig zurück und sind kaum noch zu erkennen.

Die Neuverfilmung, die derzeit in den Kinos läuft, ist temporeich, überwiegend düster und teilweise sehr gruselig. Vor allem in 3-D ist der Film ein überwältigendes Erlebnis. Für kleinere Kinder ist der Film meiner Meinung nach nur eingeschränkt geeignet, Heranwachsende und Erwachsene mit einer Vorliebe für technische Neuerungen werden jedoch ihr helles Vergnügen haben.

Und dies ist die (bekannte) Geschichte:
Der selbstsüchtige und harte Geizhals Ebenezer Scrooge lebt ein zurückgezogenes Leben. Seit dem Tod seines Partners führt er sein Geschäft allein. An Heiligabend bekommt er Besuch von den drei Geistern der vergangenen, der gegenwärtigen und der zukünftigen Weihnacht, die ihm sein Leben in all seiner Trostlosigkeit vor Augen führen. Ganz allmählich wandelt sich Scrooge zu einem besseren Menschen.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Matthias Claudius: Advent - Immer ein Lichtlein mehr

Dieses Adventsgedicht stammt von Matthias Claudius, 1740-1815, einem deutschen Dichter und Journalisten. Zu seinem Werk zählen u.a. die Dichtungen "Der Tod und das Mädchen" und das Schlaflied "Der Mond ist aufgegangen".

Advent - Immer ein Lichtlein mehr

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz - welch ein Schimmer!
Und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

Dienstag, 1. Dezember 2009

Advent á la Loriot

Der unnachahmliche Loriot hat uns ein ganz besonderes Adventsgedicht geschenkt. Zartbesaitete seien gewarnt: Es wird blutrünstig und böse...

Montag, 30. November 2009

Adventskalender verkürzen die Wartezeit

Morgen ist der 1. Dezember. Nicht nur Kinder öffnen von da an bis zum 24. Dezember jeden Tag ein Türchen an ihrem Adventskalender. Oder freuen sich über kleine Päckchen, die ihnen die Wartezeit bis zum Fest verkürzen sollen. Obwohl meine Kinder das Erwachsenenalter längst erreicht haben, bestehen auch sie noch auf dem guten Brauch.

Der erste Adventskalender ist keine Erfindung der Neuzeit. Um die Wartezeit auf das Weihnachtsfest zu verkürzen, ließen sich Eltern schon früh einiges einfallen. Der erste käuflich erwerbbare Adventskalender wurde 1904 von dem Unternehmer Gerhard Lang erfunden. Zeigten die ersten Kalender vorwiegend christliche Motive, machten sie im Laufe der Jahrzehnte viele Wandlungen durch.

Schokoladenkalender, wie wir sie heute kennen, kamen 1958 auf den Markt und traten ihren Siegeszug an. Heute haben sie die schlichteren Exemplare fast verdrängt.

Hier geht es zum virtuellen Adventskalender der Stiftung Menschen für Menschen - der Äthiopienhilfe von Karlheinz Böhm. Jeden Tag ein Törchen öffnen und dem Wunsch, Gutes zu tun einfach nachgeben - nur Mut!

Eine kleine Geschichte des Adventskalenders habe ich bei youtube.de gefunden, allerdings wird der erste Kalender auf das Jahr 1908 verlegt.

Sonntag, 29. November 2009

Wofür steht der Advent?

Foto: AngelaL/pixelio


Vor etwa vier Jahren ging die Meldung durch die Medien, dass einer Studie der TNS Emnid Mediaforschung zufolge jeder 7. Mann und jede 20. Frau nicht wissen, was Advent bedeutet. Dies klingt zunächst einmal erschreckend.

Beim genauen Hinsehen können wir erleichtert aufatmen, denn von 7 Männern wissen immerhin 6 Bescheid, bei den Frauen sind es sogar 19 von 20.

Um auch noch die letzte Wissenslücke zu schließen, folgt hier eine kurze Erklärung:
Das Wort Advent ist von dem lateinischen Wort adventus abgeleitet, was Ankunft bedeutet. Erwartet wird die Ankunft von Jesus Christus, dessen Geburt von den christlichen Gläubigen am Abend des 24. Dezember eines jeden Jahres (Heilig Abend) gefeiert wird.

Mit dem 1. Advent beginnt in den christlichen Kirchen auch das neue Kirchenjahr. Die Adventszeit endet am Heiligen Abend mit der ersten Vesper von Weihnachten.
Bis 1917 galt die Adventszeit als offizielle Fastenzeit.

Der Adventskranz soll mit seinen 4 Kerzen auf das Licht hinweisen, das Jesus Christus in die Welt gebracht hat. Je näher der Heilige Abend rückt, desto heller wird.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen 1. Advent!

Samstag, 28. November 2009

Gesund backen: Zimtmuffins


Foto: Sigrid Roßmann/pixelio.de

Im Haus duftet es weihnachtlich nach Zimt. Draußen zwischen unseren Palmen leuchten im Dunkeln ab sofort Weihnachtssterne. Später am Abend wird der Adventskranz für morgen gesteckt. Wie in jedem Jahr beginnt die Adventszeit viel zu früh und plötzlich. Und wie in jedem Jahr stellt sich ebenso plötzlich die Vorfreude auf das kommende Fest ein - schön.

Die Zimtmuffins sind schnell gebacken und prima für den vorweihnachtlichen Kaffeetisch.

Zimtmuffins

250 g Weizen-Vollkornmehl, 2 TL Backpulver, 1 TL Natron, 140 g brauner Zucker, 1/4 TL Salz, 1 1/2 TL Zimt, 1/2 TL Ingwerpulver, 100 g Albaöl, 2 Eier, 240 ml Sojamilch, 50 g gemahlene Haselnüsse und 1 TL Zimtpulver zum Bestreuen

12 Muffinförmchen dünn mit Albaöl ausstreichen und mit Mehl bestäuben. Mehl, Backpulver, Zucker, Salz, Zimt- sowie Ingwerpulver in eine Schüssel geben und darin gut vermengen.

Albaöl mit den verquirlten Eiern vermischen. Die Mehlmischung abwechselnd mit der Sojamilch unterrühren und alles zu einem glatten, dickflüssigen Teig verarbeiten.

Die Masse in die Förmchen füllen. Die Haselnüsse mit dem Zimt vermengen und jeweils auf die Muffinoberfläche streuen, dabei leicht eindrücken.

Die Muffins bei 180 Grad 15 bis 18 Minuten backen.

Freitag, 27. November 2009

Gedicht: Heinrich Seidel - November

Foto: Joujou/pixelio.de


Huh, seit heute Mittag sind's spürbar ein paar Grade kühler geworden. Zwei Tage vor dem 1. Advent wird das Wetter also doch noch herbstlich. Zeit für eine aromatische Tasse Tee und ein Gedicht von Heinrich Seidel (1842-1906).

Heinrich Seidel studierte Maschinenbau und arbeitete als Ingenieur. Unter anderem entwarf er die Hallenkonstruktion des Anhalter Bahnhofs in Berlin. Sein Motto lautete "Dem Ingenieur ist nichts zu schwer" - heute ein geflügeltes Wort. Mehr Wissenswertes über den Schriftsteller finden wir bei Wikipedia.de, bitte hier klicken.



November
von Heinrich Seidel

Solchen Monat muss man loben, keiner kann wie dieser toben,
Keiner so verdrießlich sein und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen, keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht! Ja, es ist 'ne wahre Pracht.

Seht das schöne Schlackerwetter! Und die armen welken Blätter.
Weil sie tanzen in dem Wind und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt und sie durcheinanderwirbelt
Und sie hetzt ohn' Unterlass: Ja, das ist Novemberspaß!

Und die Scheiben, wie sie rinnen! Und die Wolken, wie sie spinnen
Ihren feuchten Himmelsstau, ur und ewig, trüb und grau!
Auf dem Dach die Regentropfen: Wie sie pochen, wie sie klopfen!
schimmernd hängt's an jedem Zweig, einer dicken Träne gleich.

Oh, wie ist der Mann zu loben, der solch' unvernünft'ges Toben
schon im Voraus hat bedacht und die Häuser hohl gemacht;
so dass wir im Trocknen hausen und mit stillvergnügtem Grausen
und in wohlgeborg'ner Ruh solchem Greuel schauen zu.

Donnerstag, 26. November 2009

Basteltipp: Kerzen in Clementinen



Foto: karin02689/pixelio.de

Feuerwerk by KaZe nennt sich eine Seite, die ich zufällig im Netz gefunden habe und die viel Kreatives bietet. Ein Basteltipp passt ganz besonders in die Vorweihnachtszeit: Kerzenbasteln aus Clementinen.

Wer mehr dazu erfahren möchte, sollte hier dem Link folgen - und danach ganz schnell wieder zu SweetLittle50 zurückkehren.

Montag, 23. November 2009

Aufräumen zum Advent

Foto: rosenresli/pixelio.de



Nur noch wenige Tage bis zum Anzünden der ersten Kerze am Adventskranz. Der naturgrüne Kranz ist bereits gekauft und wartet darauf, bald geschmückt zu werden. Das aktuell trübe Wetter lässt zarte Vorfreude auf die kommende Vorweihnachtszeit aufkeimen.

Für mich ist es ein willkommener Anlass, die Wohnung vor dem großen Schmücken aufzuräumen. Mein aktuelles Entrümpelungsopfer ist das Bücherregal im Wohnzimmer. Unglaublich, was sich dort im Laufe des Jahres angesammelt hat. Längst vermisste Bücherschätze tauchen aus unerforschten Tiefen wieder auf. Bei anderen Büchern kann ich mir beim besten Willen nicht mehr erklären, warum ich sie jemals angeschafft habe. Dazwischen jede Menge anderes "Gedöns": CDs, DVDs, sogar Ostereier vom letzten Fest.

Ich staube ab und sortiere aus. Ein Teil der aussortierten Werke wird zum Kauf angeboten, ein anderer Teil wird verschenkt. Und mit jedem Stück, das ich weggebe, wird mir leichter ums Herz - o du fröhliche Vorweihnachtszeit.

Mehr Tipps zum Thema Ordnung halten und Aufräumen finden sich bei Zeitblüten.de. Hier klicken.

Montag, 16. November 2009

Auf die gesunde Art: Orangen-Muffins


Foto: wrw/pixelio.de
Es geht mit großen Schritten auf Weihnachten zu, da ist das Backen fast ein "Muss". Das Rezept für die Orangen-Muffins ist genau das Richtige für alle, die es fruchtig-süß und dabei gesund mögen.


Orangen-Muffins

260 g Weizen-Vollkornmehl
2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
2 TL unbehandelte, abgeriebene Orangenschale
3 mittelgroße Orangen
1 Ei
150 g brauner Zucker
100 ml Albaöl
250 g Sojamilch

Zubereitung

Mehl, Backpulver, Natron und Orangenschale mischen. Die Orangen schälen, enthäuten und in kleine Stückchen schneiden. Ei, Zucker, Albaöl, Sojamilch und die Orangenstückchen dazugeben und vermischen. Mehlmischung unterheben. In eine mit Albaöl gefettete Form für Muffins geben.

Bei 180 Grad etwa 20-25 Minuten backen.

Samstag, 14. November 2009

November

Nach meiner Erfahrung zählt der November zu den arbeitsreichsten Monaten im Jahr - in etwa gleich stark mit dem Mai.

Kaum ein Mensch macht in diesem Monat Urlaub. Deshalb finden in dieser Zeit besonders viele Meetings und Veranstaltungen statt. Darüber hinaus wird das Jahresende deutlich sichtbar. Vieles, was noch in diesem Jahr unbedingt erledigt werden muss,wird im November vorangetrieben. Denn Ende des Monats beginnt bereits wieder die Adventszeit und die soll bekanntlich ja besonders besinnlich werden. Ich formuliere absichtlich "soll", denn in der Regel wird aus dem "besinnlich" nichts, weil bis zum 24.12. noch die notwendigen Weihnachtsvorbereitungen inklusive Geschenke besorgen erledigt werden müssen.

Der November ist auch der Monat des trüben Wetters, in den vergangenen Tagen hat er seinem Ruf alle Ehre gemacht. Der Himmel hängt tief. Es scheint nicht richtig hell zu werden. Sonntage heißen jetzt "Volkstrauertag" und "Totensonntag". Die allgemeine Gemütslage ist Moll.

Wie schön, dass ich am Rhein lebe. Schon seit einer Woche - an jedem Tag in einem anderen Stadtteil - ziehen die Martinszüge durch die Stadt. Leuchtende Martinslaternen erhellen die Dunkelheit und der "Weckmann" mit und ohne oder mit Guss wird zum lieb gewordenenen Bestandteil der Mahlzeiten. Die Rheinländer wussten eben schon immer, wie man selbst dunkle Zeiten vergnüglich gestaltet. Erinnert Ihr Euch noch an die Melodie?

Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben Leuchten die Sterne und unten, da leuchten wir.

1. Der Hahn der kräht, die Katz miaut. Rabimme, rabammel, rabumm.

2. Laternenlicht, verlösch mir nicht. Rabimmel, rabammel, rabumm.

3. Mein Licht ist schön, könnt Ihr es sehn? Rabimmel, rabammel, rabumm.

4. Ich trag mein Licht, ich fürcht mich nicht! Rabimmel, rabammel, rabumm.

5. Mein Licht ist aus, ich geh nach Haus. Rabimmel, rabammel, rabumm.


Selbstverständlich muss das Brauchtum mit dem Nachwuchs auch trainiert werden. Dieses Video wurde bei Youtube.de schon mehr als 14.000mal abgerufen:

Samstag, 24. Oktober 2009

Das Alter ist wie eine Meereswelle...

... lauf nicht ängstlich davon - wirf dich hinein!

Die französische Schauspielerin Fanny Ardant sprach diese Worte 2007 im Rahmen eines Interviews mit der Frauenzeitschrift "woman". Das Magazin ist mittlerweile eingestellt worden.

Zum Thema "alternde Schauspielerin" sagte sie:

"... Wenn sie sich liften lassen, verlieren sie womöglich viel von ihrer Persönlichkeit, ihrem Ausdruck. Und sie werden dadurch nicht jünger. Das ist eine Illusion. Also müssen wir das Alter akzeptieren. Ich sage nicht, dass es leicht ist. ...

Wenn Sie hier auf Erden leben, wissen Sie, dass Sie älter werden und sterben müssen. Ist es nicht bizarr, dass man meint, es sei das Wichtigste, dem entgegenzusteuern? Jugendlichkeit ist wie der neue Gott, aber: Dieser Gott ist lächerlich, ihn können wir nicht verehren. Es kann doch im Leben nicht darum gehen, jung und trendy zu sein! Es wäre furchtbar, sterben zu müssen und zu denken: Ich habe mein Leben damit verbracht, möglichst modisch und chic und jung auszusehen.

Leben braucht Leidenschaft, Erfüllung, Sinn, eine Aufgabe, es braucht auch mal das Gegen-den-Strom-Schwimmen und das Risiko. ... "

Was für eine großartige Lebenseinstellung, an der sich so manche Frau ein Beispiel nehmen sollte. Meine Meinung: Lieber gescheit gealtert als dumm geliftet.

Freitag, 23. Oktober 2009

Der richtige Duft erspart das Botox

Foto: weitwinkel/pixelio.de
Ganz neu ist die Meldung nicht mehr, sie ging bereits 2005 durch die Medien: Frauen mittleren Alters, die von ihren männlichen Begleitern jünger eingeschätzt werden möchten, sollten statt eines teuren Parfüms den Duft einer Grapefruit auftragen.

Forscher des Smell and Taste Institutes in den Vereinigten Staaten fanden heraus, dass Männer während eines Experiments nach Grapefruit duftende Frauen durchschnittlich sechs Jahre jünger einschätzten, als sie tatsächlich waren. Andere Düfte wie zum Beispiel Brokkoli, Banane, Pfefferminz oder Lavendel führten die Männer dagegen nicht an der Nase herum.

Ein Blick auf die Homepage des Instituts zeigt, dass Dr. Alan Hirsch seine Studien zu Gerüchen fortgesetzt hat. Erstaunliches kam dabei zu Tage, zum Beispiel:
Eine Frau wirkt bis zu 6 Kilo schlanker auf Männer, wenn sie nach Blumen und Gewürzen duftet. Der richtige Duft wirkt auf Männer auch sehr anregend. Die größte Wirkung erzielte dabei der kombinierte Geruch von Lavendel und Kürbiskuchen (plus 40%).
Wer sich die Wirkung von Düften auf Männer zu Nutze machen möchte, findet hier weitere interessante Studien. Beim Übersetzen hilft gerne Google.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Stephan Sulke: Mensch ging das aber schnell

Das Schöne am Altern ist, dass es alle trifft - jedenfalls dann, wenn alles gut geht.

Erinnert ihr euch noch an den Sänger Stephan Sulke? (Zu seiner Homepage hier klicken) Anfang der Achtziger wurde sein frecher Hit "Uschi mach kein Quatsch" von den Radiosendern rund um die Uhr gespielt. Danach blieb es lange Zeit still um ihn. Nun bin ich eher zufällig darauf aufmerksam geworden, dass er sich in diesem Jahr musikalisch zurückgemeldet hat.

"Mensch ging das aber schnell" lautet der Titel der aktuellen CD mit intelligenten Texten. Wunderbar selbstironisch staunt er darüber, wie schnell die Zeit und damit auch das eigene Leben vergeht.

Ja, wo ist die Zeit geblieben? Diese Frage drängt sich auch mir auf, wenn ich mir meine tollen, nun schon erwachsenen Kinder ansehe. Vom überraschten morgendlichen Blick in den Spiegel ganz zu schweigen. Wer ist die Frau, die mir da entgegensieht? Eigentlich kann ich das nicht sein, denn ich fühle mich ja noch wie neu und so jung ...




Sonntag, 18. Oktober 2009

Liebhaber in allen Gestalten


Dass Johann Wolfgang von Goethe (deutscher Dichter, Dramatiker, Politiker, 1749 - 1832) sein Leben lang dem weiblichen Geschlecht sehr zugetan war, ist nun wirklich kein Geheimnis. Frauen waren für ihn Leidenschaft, Lust und Leid und vor allem - Inspiration für zahlreiche Liebesgedichte. Dieses hier ist lustig und modern zugleich. Denn mal ehrlich: Neigen wir Frauen nicht dazu, uns den perfekten Mann zurechtbiegen zu wollen?
Franz Schubert konnte sich mit dem Text offenbar ebenfalls identifizieren. Er vertonte ihn. Seltsam nur, dass bei Youtube.de nur Videos zu finden sind, auf denen Frauen das Lied singen.


Liebhaber in allen Gestalten


Ich wollt’, ich wär’ ein Fisch,
So hurtig und frisch;
Und kämst du zu anglen,
Ich würde nicht manglen.
Ich wollt’, ich wär’ ein Fisch,
So hurtig und frisch.

Ich wollt’, ich wär’ ein Pferd,
Da wär’ ich dir werth.
O wär’ ich ein Wagen,
Bequem dich zu tragen.
Ich wollt’, ich wär’ ein Pferd,
Da wär’ ich dir werth.

Ich wollt’, ich wäre Gold,
Dir immer im Sold;
Und thätst du was kaufen,
Käm’ ich wieder gelaufen.
Ich wollt’, ich wäre Gold,
Dir immer im Sold.

Ich wollt’, ich wär’ treu,
Mein Liebchen stets neu;
Ich wollt’ mich verheißen,
Wollt’ nimmer verreisen.
Ich wollt’, ich wär’ treu,
Mein Liebchen stets neu.

Ich wollt’, ich wär’ alt
Und runzlig und kalt;
Thätst du mir’s versagen,
Da könnt’ mich’s nicht plagen.
Ich wollt’, ich wär alt
Und runzlig und kalt.

Wär’ ich Affe sogleich,
Voll neckender Streich’;
Hätt’ was dich verdrossen,
So macht’ ich dir Possen.
Wär’ ich Affe sogleich,
Voll neckender Streich’.

Wär’ ich gut wie ein Schaf,
Wie der Löwe so brav;
Hätt’ Augen wie’s Lüchschen,
Und Listen wie’s Füchschen.
Wär’ ich gut wie ein Schaf,
Wie der Löwe so brav.

Was alles ich wär’,
Das gönnt’ ich dir sehr;
Mit fürstlichen Gaben,
Du solltest mich haben.
Was alles ich wär’,
Das gönnt ich dir sehr.

Doch bin ich, wie ich bin,
Und nimm mich nur hin!
Willst du bessre besitzen,
So laß dir sie schnitzen.
Ich bin nun, wie ich bin;
So nimm mich nur hin!

Samstag, 17. Oktober 2009

Rezept: Südfranzösischer Zwiebelkuchen


Foto: wagg66/pixelio.de

Allmählich steigt bei mir die Lust auf Herzhaftes, den Temperaturen entsprechend. Da ich mich immer noch in meiner Leberschonzeit befinde, bevorzuge ich aktuell Vegetarisches.
Lecker als Vorspeise oder als vegetarisches Hauptgericht ist ein südfranzösischer Zwiebelkuchen, eine Pissaladiere.


Grundlage ist ein einfacher Brotteig, in dem Rezept wird er aus Mehl und Olivenöl bereitet. Wer e schneller mag, kann auch die Hälften eines Fladenbrots oder eines Ciabattabrotes belegen. Die Backzeit ist dann entsprechend kürzer.


Pissaladiere
Zutaten für 12 Stück

400 g Mehl, 1 TL Salz, 180 ml Olivenöl, 200 ml Wasser, 500 g Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, Thymian, 400 g Kirschtomaten, 75 g Anchovis, 125 g entsteinte schwarze Oliven

Mehl mit Salz, 130 ml Olivenöl und warmem Wasser zu einem Teig verkneten. Zugedeckt 45 Minuten ruhen lassen.
Zwiebeln in feine Ringe schneiden, Knoblauch schälen und pressen. Beides zusammen im Rest Olivenöl weichdünsten. Mit Thymian würzen.
Tomaten waschen, halbieren. Anchovis längst halbieren.
Ofen auf 220 Grad C vorheizen. Blech mit Backpapier auslegen.
Teig auf Backpapier ausrollen. Zwiebelmischung und Tomaten darauf legen. 30 Minuten backen. Nach 20 Minuten Anchovis und Oliven dazu und fertig backen.

Guten Appetit!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Nur 24 Stunden: Kostenloser Download Das Jahr der Flut von Margaret Atwood


Gerade entdeckt: Fans der kanadischen Schriftstellerin Magaret Atwood haben genau 24 Stunden Zeit, um sich ihren neuesten Bestseller Das Jahr der Flut kostenlos auf den PC zu laden. Solange nämlich stellt der deutsche Berlin Verlag den Download kostenlos zur Verfügung.


Bei Interesse bitte hier klicken.


Wovon das Buch handelt?
Hoch auf den Dächern der Stadt, dem Himmel am nächsten, liegt das Paradies. Seine Bewohner nähren sich von Gemüse, Früchten und Honig und kultivieren ihren Garten Eden, den sie dem Waste Land einer Stadt jenseits der drohenden Klimakatastrophe abgetrotzt haben. Die junge, kämpferische Toby findet Zuflucht in dieser Gemeinschaft der "Gärtner Gottes", nachdem sie durch die Maschen der Gesellschaft gefallen ist, die von einer rigiden, militärisch organisierten Wirtschaftsorganisation regiert wird. Hier trifft sie auf Ren, die spätere Trapeztänzerin, auf die anarchische Amanda und Jimmy, der zu ihnen allen in einer ganz speziellen Beziehung steht. Großenteils aus Tobys Perspektive erzählt Margaret Atwood von einer Welt, in der die globalisierte Wirtschaft die Exekutive übernommen hat, in der die Forschung lediglich ökonomischer Kontrolle unterworfen ist.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Geschenktipp: Entspannung á la Renate Blaes

Heute möchte ich an dieser Stelle einmal auf die meditativen Diashows meiner Blog-Kollegin Renate Blaes hinweisen, die auch käuflich erworben werden können. Sehr zu empfehlen für ein paar Minuten der Entspannung, gerade richtig,wenn die Abende wieder länger und kälter werden.





Sonntag, 11. Oktober 2009

Fauler Sonntag mit Twain

Auch trübes Wetter hat seine Vorteile. An einem Sonntag wie heute können wir ohne schlechtes Gewissen einfach nur zu Hause bleiben und Dinge machen, die wir schon lange machen wollten:
Ein bisschen Aufräumen, ein bisschen Faulsein, einfach nur sein...

Oder um es mit den Worten von Mark Twain zu sagen:


Verschiebe nicht auf morgen,
was genauso gut auf
übermorgen verschoben werden kann.

Mehr Informationen über den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain gibt es zum Beispiel hier.

Bei youtube.de habe ich einen alten Filmausschnitt von Thomas Edison gefunden, der Twain u.a. mit seinen Töchtern zeigt:

Samstag, 10. Oktober 2009

Mode - wer ist schon normal?

Was für eine Aufregung! Da kündigt die Zeitschrift "Brigitte" an, künftig keine Magermodells mehr für ihre Modebeiträge einsetzen zu wollen und prompt setzt eine heiße Diskussion in den Medien ein. Wird das am Ende Schule machen? Stehen bald Millionen dürrer Laufsteig-Mädels ohne Job auf der Straße?

Die "Brigitte" ist mit ihrer "revolutionären" Idee in aller Munde- worüber sie sicherlich nicht böse sein wird. 181 Print-Beiträge zeigt Google zu diesem Thema an und vor ein paar Minuten widmete auch der seriöse WDR 2 kostbare Sendeminuten dafür. Kaum ein Kommentar kommt zu dem Ergebnis, dass die Aktion der Zeitschrift einen neuen Trend setzen wird. Die meisten gehen davon aus, dass auch die Brigitte sehr schnell zu mageren Models zurückkehren wird, sobald der Aufmerksamkeitseffekt verpufft ist.

Was ich von der Aktion halte? Zum einen begrüße ich sie, weil ich mich selbst in jüngeren Jahren nicht in den abgebildeten Mädchen wiedererkannt habe. Dabei mag ich Mode. Aber intuitiv suche ich heute natürlich nach Beispielen für Frauen meines Alters, also für Frauen mit 50 plus.

Meine typische Frage ist: Wie kombiniere ich ein modisches Teil so, dass ich mich meinem Alter und meiner doch eher jugendlich inneren Einstellung entsprechend damit wohlfühlen kann? Gute Styling-Tipps liefert mir da häufig die Zeitschrift Instyle. Ein und dasselbe Kleidungsstück wird stylistisch aufbereitet für Frauen von 20, 30, 40, 50, 60 Jahren. Das nenne ich wirklich hilfreiche Tipps ohne Modediktat. Davon wünsche ich mir mehr.

Ansonsten habe ich beim Thema Mode die leidvolle Erfahrung gemacht, dass die tragbare Mode nicht auf den Laufstegen, sondern in den Geschäften gemacht wird. Und meistens läuft sie dem wirklichen Leben hinter. Wie lange hat es zum Beispiel gedauert, bis ansprechende Mode endlich auch in XL-Größen angeboten wurde? Und bei Hosen gab es Kurzgrößen lange Zeit nur in Jersey und mit Gummibund - für die eher betagte Dame. Erst jetzt setzt sich der erfreuliche Trend durch, auch modische Hosenmodelle in K-, N- und L-Größen anzubieten.

Das Tolle an uns Frauen ist nämlich, dass wir ebenso wie Männer alle völlig unterschiedlich sind. Groß, klein und mittel und dick, dünn und mittel. Von diesem Standpunkt aus betrachtet ist es reiner Zufall, wenn eins der Modelle an den Kleiderständern "wie für uns gemacht ist".

Und was das Geschehen auf den Laufstegen der Welt angeht - nun ja, für mich ist das eine kleine, in sich abgeschlossene Welt, ähnlich wie ein Zirkus, ein Variéte oder meinetwegen auch ein Theater. Gelegentlich sehe ich es mir gerne an, aber mit meinem eigenen Leben hat es nichts zu tun.



Samstag, 3. Oktober 2009

Der 3.Oktober - wie schnell die Zeit vergeht

Ein Feiertag, der auf einen Samstag fällt, bedeutet zunächst einmal Einkaufsstress pur. Jedenfalls dann, wenn eine vierköpfige Familie gleich für zwei Tage hintereinander mit ausreichend Nahrung versorgt werden muss, zuzüglich Freitag, zuzüglich das Frühstück am Montag. Entsprechend voll war es gestern in den Geschäften. Die Hektik gab schon einen kleinen Vorgeschmack auf das nahende Weihnachtsfest.

Heute genau vor neunzehn Jahren machte ich mit meiner kleinen Familie, meiner Schwiegermutter und meinen Eltern im Harz Urlaub. Auf der "westlichen" Seite. Mit klopfendem Herzen wagten wir auch einen Abstecher in den Osten, hinüber nach Schierke.

Damals war die Mauer gerade mal seit einem knappem Jahr gefallen. Deutschland befand sich noch mitten im Übergang. Hüben und drüben wusste man noch nicht so recht, was man voneinander halten sollte. Jeder kleine Ausflug in den "anderen" Teil glich einem kleinen Abenteuer.

Mittlerweile haben wir eine ostdeutsche Bundeskanzlerin, meine Tochter, die vor neunzehn Jahren erst ein halbes Jahr alt war, ist heute erwachsen, mein Sohn war noch gar nicht geboren und zwei der Großelternteile sind bereits verstorben.

Mit über 50 ist man längst ein Teil der Geschichte. Vielleicht sollten wir uns dies im Alltag öfter mal bewusst machen.

Montag, 28. September 2009

Kämpfen! - Kämpfen?

Wann genau hat die Sache mit dem Kämpfen eigentlich angefangen?

Heutzutage schmettern einem schon kleine Kinder entgegen, dass sie "kämpfen" werden, wenn sie etwas nicht auf Anhieb erreichen. Schaltet man irgendeine x-beliebige Fernsehsendung an, verkünden die Hauptpersonen ebenfalls, dass sie für ihre Sache kämpfen werden. Nur nicht aufgeben, lautet die Devise, selbst dann nicht, wenn die Sache als solche völlig ausweglos ist.

Kämpfen hat sich zu einer modischen (Un-) Tugend unserer Tage entwickelt. Vertraute Ziele werden fest im Visier behalten, selbst dann, wenn sie im Laufe der Zeit zunehmend fragwürdig erscheinen.

Wer erst einmal die magische Zahl 50 überschritten hat, sollte seine Ziele besonders ernsthaft regelmäßig überprüfen. Halte ich am Ende nur deshalb an Ihnen fest, weil ich mir eine Niederlage nicht eingestehen will? Warum soll ich weiterhin meine Energie in ein aussichtsloses Projekt stecken, wenn ich stattdessen schon längst etwas Neues und Vielversprechenderes ins Auge fassen könnte.

Es kann sehr erleichternd sein, die eigenen Pläne regelmäßig auf den Prüfstein zu stellen. Oder um es mit einem Spruch unserer eigenen Mütter zu sagen: "Alle guten Dinge sind drei". Wenn eine Sache, die ich mir in den Kopf gesetzt habe, selbst beim dritten Anlauf nicht gelingen will, ist es ratsam, einfach aufzugeben und loszulassen. Alles andere kostet nur wertvolle Lebensenergie.

Oder um es mit einem weiteren Sprichwort zu sagen: "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende."

Ein interessanter und empfehlenswerter Artikel zum Thema steht bei freundin-online.

Samstag, 26. September 2009

Wer nach außen schaut, träumt...

... wer nach innen blickt, erwacht.

(Carl Gustav Jung)


Carl Gustav Jung (1875 - 1961) ist Begründer der analytischen Psychologie, in der Träume und Fantasien als Schlüssel zum Unterbewusstsein gesehen werden. Auf ihn gehen auch die Persönlichkeitstypen des extro- und introvertierten Menschen zurück.

1903 heiratete Jung die Psychoanalytikerin Emma Rauchenbach und bekam mit ihr fünf Kinder.

Donnerstag, 24. September 2009

Mit 50 hat man noch Träume...

Wer diese Worte bei Google eingibt, wird an erster Stelle zur Website http://www.in-eigener-Sache.de geführt.

»in eigener Sache« - Fit in die berufliche Zukunft gilt mit über 400 Unternehmen und rund 2.500 Aktiven aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft als größte konzertierte Aktion der deutschen Wirtschaft zum Thema Beschäftigung. In diesem Kontext haben die Deutsche Bank AG und das Institut für Beschäftigung und Employability der FH Ludwigshafen am Rhein zusammen mit ihren Konzeptions- und Umsetzungspartnern, geva-institut, Bildungswerke der Deutschen Wirtschaft und Volkshochschulen, »in eigener Sache« initiiert. Erklärtes Projektziel ist ein gesellschaftlicher Bewusstseinswandel hin zu mehr Selbstverantwortung für die individuelle Beschäftigungsfähigkeit. (Quelle: in eigener Sache.de)

Auf dieser Homepage geht es vor allem um den Erhalt der Arbeitsmarktfitness. Tipps und Tests erhält, wer sich zunächst mit Namen und Email-Anschrift registrieren lässt. Kaum ist diese Prozedur überstanden, öffnet sich die Seite Kompetenztest mit dem verlockenden Angebot, die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten überprüfen zu lassen.

Doch Vorsicht: Dieser Test ist nicht kostenlos. 18 Euro plus ggf. 6 Euro Versandgebühren werden fällig, wenn man das Angebot akzeptiert. Auch andere Tests sind kostenpflichtig. Die Auswertung erfolgt durch das Geva-Institut in München.

Von diesen Überraschungen einmal abgesehen, enthält das Angebot eine Reihe von interessanten Informationen und Hinweisen zur Erhaltung der eigenen beruflichen Leistungsfähigkeit, die durchaus lesenswert sind.

Auch der Beitrag "Mit 50 hat man noch Träume" ist aus diesem Blickwinkel geschrieben und will Mut zur beruflichen Veränderung auch jenseits der 50 machen. Wichtig sei es, neugierig zu bleiben, sich ständig weiterzubilden und aktuelle berufliche Strömungen nicht außer Acht zu lassen.
Alles in allem eine interessante Seite.

Ein Beitrag aus der Reihe "A bad day in office":

Montag, 21. September 2009

Lernen ist wie rudern gegen den Strom...

... Sobald man aufhört, treibt man zurück. (Benjamin Britten)


Als der englische Komponist Benjamin Britten 1976 starb, war das Leben im Vergleich zu heute noch ruhig und gemütlich. Heutzutage hingegen wissen wir uns vor der Flut der Informationen, die täglich auf uns einstürzen, kaum noch zu retten. Ob Printmedien, Radio, Fernsehen oder Internet - jeder von uns muss sich täglich aufs Neue entscheiden: Was muss ich unbedingt wissen? Worauf kann ich verzichten? Worauf kann ich bei Gelegenheit zurückgreifen?

Niemand nimmt uns die Entscheidung ab, eine Auswahl an Informationen zu treffen. Das ist manchmal verflixt anstrengend - zugegeben. Doch das Schlechteste, was wir tun können, ist, aufzuhören, Neues zu lernen.

Wer aufhört zu lernen, der treibt zurück. Längst wissen wir, dass auch das Gehirn ein Muskel ist, der trainiert werden muss, wenn er gesund bleiben soll. Immer häufiger bieten die örtlichen Weiterbildungseinrichtungen spezielle Lernangebote für Menschen ab 50 an.
Wer allerdings noch mitten im Leben steht und daran gewöhnt ist, sich ständig mit Neuem auseinanderzusetzen, sollte sich auf diese Spezialangebote auf keinen Fall beschränken lassen.

Lebenslanges Lernen trägt dazu bei, dass wir im Kopf jung und fit bleiben. Es macht Spaß, sich immer wieder neue (Lern-)Ziele zu stecken und darauf hinzuarbeiten.

Also bloß keine Hemmnungen - die nächste Weiterbildungseinrichtung ist garantiert nicht weit.

The Young Person's Guide to the Orchestra, Part1 von Benjamin Britten:

Sonntag, 20. September 2009

Filmbesprechung: Oben (Walt Disney)

Gleich zwei Filmbesprechungen hintereinander? Böse Geister könnten meinen, dass ich nichts Anderes zu tun habe. Nun, Freunde, das wäre ein Irrtum. Die zurückliegende Woche war nicht nur sehr arbeitsreich, sie war auch so erfolgreich wie schon lange nicht mehr.
Eine kleine Belohnung für mich selbst und ein Dankeschön an meine Lieben, die mich unterstützen, war fällig,

Über drei Generationen hinweg traf sich die liebe Familie im Kino. Gezeigt wurde "Oben" der neue Film aus dem Hause "Walt Disney" in 3D. Und obwohl die Karte für den Film in der 3D-Technik deutlich teurer war als sonst üblich, war das Kino bis auf nur noch wenige freie Plätze restlos besetzt.

"Oben" ist die wunderbar anrührende Geschichte von einem alten Mann, der zeit seines Lebens mit seiner Frau von einem großen Abenteuer geträumt hatte. Doch die Frau starb, bevor sie sich diesen Traum erfüllen konnten. In einer Krisensituation - ich möchte hier nicht zu viel verraten - macht sich der alte Mann schließlich alleine auf ins Abenteuer.
Sein Wegbereiter ist ein kleiner Pfadfinder, der nur noch ein Abzeichen benötigt, um in die nächst höhere Klasse aufzusteigen - er muss einem älteren Menschen helfen.

Und das tut er dann auch schließlich auf aufregende und anrührende Weise.

"Oben" ist kein Film für Fans der Schenkelklopfer und des groben Humors, stellenweise ist er sogar sehr poetisch, fast traurig. "Oben" erzählt von einer großen Liebe zwischen Mann und Frau und von Lebensträumen, die nicht in Erfüllung gehen. Er erzählt aber auch von der Zuneigung zwischen einem alten Mann und einem kleinen Jungen, der sich nach Aufmerksamkeit und Zuneigung sehnt.
"Trau dich, dein Abenteuer zu leben", könnte die Moral der Geschichte sein.
Mein Urteil: Sehr empfehlenswert für Alt und Jung!

Eine bemerkenswert positive Besprechung des Films findet ihr bei Spiegel online:

Dienstag, 15. September 2009

Filmbesprechung: Julie & Julia

Derzeit läuft der Film "Julie & Julia" in den Kinos. In den meisten Feuilletons wird er sehr positiv besprochen. Was ich verstehen kann, wird doch die Hauptrolle der amerikanischen Köchin Julia Childs von der wunderbaren Meryl Streep gespielt.
Und auch Amy Adams als Julie muss sich mit ihrer Schauspielkunst nicht verstecken. Beide zusammen ergeben ein wunderbares Gespann - das sich im wahren Leben allerdings nie begegnet ist.

Die Handlung ist schnell erzählt:

Kurz vor ihrem 30. Geburtstag fühlt sich Julie Powell (AMY ADAMS) ziemlich niedergeschlagen. Auf der Suche nach einer anderen Richtung, die sie ihrem Leben geben könnte, oder zumindest etwas Zerstreuung, entdeckt Julie eine neue Leidenschaft: Akribisch kocht sie innerhalb von einem Jahr alle 524 Rezepte in Julia Childs (MERYL STREEP) berühmtem Kochbuch-Klassiker Mastering the Art of French Cooking nach und stellt anschließend ihre Erfahrungsberichte ins Internet - zur großen Freude einer zunehmend wachsenden Fangemeinde im Cyberspace.
(Text: Sony Pictures)

In der Rolle der Julia Childs wirkt die Streep nicht nur ungewöhnlich riesig, sie bewegt und beugt ihren Oberkörper auch auf höchst irritierende Weise - da mir Julia Childs vor diesem Film kein Begriff war, musste ich mich erst daran gewöhnen. Ich vermute mal, dass Streep ihrer Vorlage Childs ausgesprochen nahe kommt.

Amy Adams hingegen gibt die süße Fast-Dreißigerin. Während ihre Freundinnen anscheinend alle TOP-Karrieren gemacht haben, sucht sie noch immer nach einer Beschäftigung, die sie ausfüllt.

Der Film wirkt beschwingt und heiter. Es gefällt zu beobachten, wie die beiden so unterschiedlichen Frauen sich durchs Kochen emanzipieren und Erfolg und einen neuen Lebensinhalt finden. Beim Anschauen stellt sich automatisch ein sattes Dauerschmunzeln ein.

Und dennoch: Am Ende blieb bei mir auch eine gewisse Ratlosigkeit zurück. Er hat mir zu ein paar schönen Minuten verholfen. Aber werde ich mich auch noch in einem Monat an ihn erinnern? Man muss den Film nicht unbedingt auf der großen Filmleinwand im Kino gesehen haben. Für einen gemütlichen Fernsehabend auf dem heimischen Sofa ist er vielleicht sogar besser geeignet.


Mittwoch, 9. September 2009

Erfahrungsbericht: Leberreinigungsprogramm nach Dr. Sandra Cabot


Bei Interesse bestellen zum Beispiel bei Buecher.de:

Master-Deeplink

Die Leber ist der Schlüssel für Gesundheit und Wohlbefinden. Denn sie wäscht das Blut, stärkt das Immunsystem und reguliert Kreislauf und Verdauung. Gute Leberwerte sind die Voraussetzung für ein gesundes. langes Leben."

So steht es auf der Rückseite des Taschenbuchs "Das Leber-Reinigungs-Programm" von Dr. Sandra Cabot, ISBN 978-3-442-16242-0 geschrieben.


Ich nahm das Buch mit in den Urlaub, weil meine Leberwerte nach einer Hepatitis E deutlich über Normal lagen. Cabots Ansatz, dass eine nicht optimal arbeitende Leber die Ursache sein kann für Übergewicht, Bluthochdruck, chronische Müdigkeit, Kopfschmerzen und vieles mehr, leuchtete mir schnell ein.

Klares Ziel des Buches ist es, zu einer besseren Gesundheit zu gelangen. Angenehmer Nebeneffekt ist, dass durch den Verzicht auf Substanzen, die die Leber beschweren, auch Körpergewicht verloren wird. Ca. 10 Kilo in 8 Wochen sei nichts Ungewöhnliches.

Das Leber-Reinigungs-Programm geht über 8 Wochen, kann jedoch beliebig verlängert werden. Während dieses Zeitraumes sollte auf Molkereiprodukte aller Art, Fleisch mit Ausnahme von Hühnchen und auf Zucker verzichtet werden. Das Buch enthält eine Fülle von Rezepten für wirklich schmackhafte Gerichte.

Seit 4 Wochen befolge ich nun schon diesen Plan. Meine Erfahrungen sind durchweg positiv. Nachts kann ich wieder durchschlafen, vorher bin ich häufig zwischen zwei und drei Uhr (typische Leberzeit) aufgewacht. Nächtliche Schweißausbrüche und Hitzewallungen haben ganz nachgelassen. Ich fühle mich insgesamt gesund und leistungsfähig. Und: Seit Beginn des Programms habe ich bereits fast 6 Kilo (schwankt) abgenommen.

Mit anderen Worten - ich bin begeistert.

Da es sich um keine Diät im klassischen Sinne, sondern um eine Ernährungsumstellung handelt, werde ich mit dem Programm weitermachen. Empfehlenswert!
Nachtrag vom 24.10.2009: Es fällt mir nicht schwer weiterzumachen. Mein Geschmackssinn hat sich verändert. "Normal" gesüßte Speisen empfinde ich als nahezu unerträglich. Ich habe weitere 1,5 kg abgenommen und fühle mich fit und aktiv.

Dienstag, 23. Juni 2009

Manchmal hilft nur noch Geduld

Ich wurde im Sternzeichen des Stiers geboren und diese Menschen sind bekannt für ihre Ausdauer und Geduld. Wird letztere allerdings einmal überstrapaziert, dann kann`s auch schon mal einen kräftigen Wutausbruch geben, der ist dann aber sehr schnell wieder vergessen.

Eine mir sehr nahe stehende weibliche Verwandte wurde im Zeichen des Widders geboren. Geduld zählt nicht unbedingt zu ihren herausragenden Tugenden. Ausdauer auch nicht. Beide Eigenschaften braucht sie jedoch momentan. Für sie ist es Zeit, die Weichen in ihrem Leben neu zu stellen. Aber leider entwickeln sich die Dinge nur in Trippelschritten.

Geduld ist erlernbar. Auf der Seite http://www.lernen-fuehlen-verstehen.de/geduld.html gibt es hierzu eine ausführliche Anleitung. Beim gewissenhaften Üben benötigt man vor allem - Geduld. In diesem Sinne, viel Erfolg!

Chris de Burgh und Elissa singen Lebanese Night: